Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstagnachmittag mit deutlichen Aufschlägen tendiert. Laut Marktteilnehmern ließen die Sorgen nach, dass rigide Sparmaßnahmen in einigen angeschlagenen Euroländern zu einem Dämpfer der Wirtschaftserholung führen könnten. Zudem setze sich mehr und mehr die Ansicht durch, dass ein niedriger Eurokurs ein Segen für einige, vor allem exportorientierte, europäische Unternehmen sei.
Der DAX in Frankfurt notierte um 13.30 Uhr mit 6.136,94 Punkten und einem Plus von 70,02 Einheiten oder 1,15 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London erhöhte sich um 35,4 Zähler oder 0,67 Prozent auf 5.297,97 Stellen. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 legte 43,54 Einheiten oder 1,65 Prozent auf 2.678,88 Punkte zu.
Bankenwerte gehörten europaweit zu den größten Gewinnern. Der europäische Branchenindex konnte um 2,50 Prozent zulegen. Bester Wert im Euro-Stoxx-50 waren Societe Generale mit einem Aufschlag von 4,37 Prozent auf 37,00 Euro. Auch die spanischen Bankenwerte BBVA (plus 3,66 Prozent auf 8,94 Euro) und Banco Santander (plus 3,62 Prozent auf 8,54 Euro) verbesserten sich deutlich.
Minenbetreiber in London profitierten von sich erholenden Metallpreisen. Ölwerte zeigten sich vor dem Hintergrund erstmals wieder gestiegener Ölpreise fester.
British Land verbesserten sich um 3,48 Prozent auf 448,4 Pence. Das zweitgrößte britische Immobilienunternehmen konnte im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals wieder einen Gewinn erzielen. Dieser belief sich auf 1,14 Mrd. Pfund nach einem Verlust von 3,88 Mrd. Pfund im Vorjahr.
Electrolux erreichten mit einem Plus von 2,14 Prozent auf 196,00 schwedische Kronen den höchsten Stand seit Aufzeichnungen. Der weltweit zweitgrößte Gerätehersteller profitierte von einem Bericht, wonach die Versendung von Haushaltsgeräten in die USA im April im Jahresvergleich um 12,1 Prozent nach oben gesprungen war. Vor allem Kühlschränke und Trockner wurden stark nachgefragt.
Titel der belgischen Supermarkt-Kette Delhaize Group kletterten um 1,94 Prozent auf 65,17 Euro nach oben, nachdem die Analysten von der Bank of America Merrill Lynch ihre Anlageempfehlung von "neutral" auf "buy" angehoben hatten.
