Zum Schluss

Europas Leitbörsen einheitlich schwächer

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Zypern-Sorgen und US-Daten belasten. Bank- und Autowerte unter größten Verlierern.

Die europäischen Leitbörsen haben sich am Freitag einheitlich mit Kursverlusten ins Wochenende verabschiedet. Der Euro-Stoxx-50 verlor um 40,86 Einheiten oder 1,53 Prozent auf 2.633,47 Zähler. Die anhaltenden Sorgen um Zypern, Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen sowie enttäuschende US-Konjunkturdaten drückten die Märkte zum Wochenausklang ins Minus.

Das internationale Hilfspaket zur Rettung Zypern steht - die zugesagten Kredithilfen von 10 Milliarden Euro reichen aber bei weitem nicht aus. Wie Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sagte, billigten die Euro-Kassenhüter die Zypernmilliarden. Um den gesamten Finanzbedarf der pleitebedrohten Inselrepublik zu decken, sind inzwischen jedoch 23 Milliarden Euro statt bisher gut 17 Milliarden Euro notwendig.

Die US-Wirtschaftsdaten lieferten am Nachmittag negative Impulse: So erlitten die amerikanischen Einzelhändler nach aktuellen Daten im ersten Quartal spürbare Umsatzeinbußen und die US-Erzeugerpreise sind im März um 0,6 Prozent zum Vormonat und damit so stark wie seit zehn Monaten nicht mehr gesunken. Das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im April hat sich zudem überraschend und deutlich eingetrübt, wurde ferner bekannt.

Ein Branchenvergleich in Europa zeigte Abschläge auf breiter Front. Die deutlichsten Verluste gab es bei Bankwerten und Aktien aus dem Automobil-Sektor zu verzeichnen. Auch Rohstoff-Titel verloren auf breiter Front.

Zu den größten Verlierern im Euro-Stoxx-50 zählten VW mit einem Abschlag von 3,30 Prozent auf 147,80 Euro. Daimler gaben um 2,75 Prozent auf 40,12 Euro nach. Bei den Bankwerten schwächten sich BNP Paribas um 2,98 Prozent auf 40,725 Euro ab und Aktien der Deutschen Bank verloren 3,60 Prozent auf 31,295 Euro. Societe Generale büßten 2,91 Prozent auf 26,40 Euro ein.

Im Blick standen auch Telekomaktien. So prüft die Telecom Italia nun den Einstieg des Hongkonger Mischkonzerns Hutchinson Whampoa, der sich über seine Tochter H3G etwas weniger als 30 Prozent der Anteile an der italienischen Gesellschaft sichern will. Die Aktie gewann daraufhin 3,76 Prozent dazu.

Die Investmentholding Joh A Benckiser (JAB) verleibt sich den 7,5 Milliarden Euro schweren niederländischen Kaffee- und Tee-Spezialisten Master Blenders ein. Bisher war JAB mit 15 Prozent an dem niederländischen Heißgetränke-Spezialisten beteiligt, hatte dann aber Ende März ein erstes Übernahmeangebot von 12,75 Euro je Aktie unterbreitet. Am Freitag teilte Master Blenders mit, mit der von JAB angeführten Investorengruppe einig geworden zu sein. Der Kaufpreis liege bei 12,50 Euro je Aktie. Die Anteilsscheine schlossen 0,98 Prozent schwächer bei 12,11 Euro.

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