Zurückhaltung vor wichtigen Ereignissen am Donnerstag.
Die Leitbörsen in Europa haben sich am Mittwochvormittag kaum vom Fleck bewegt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.15 Uhr mit plus 0,08 Prozent oder 3,00 Punkte bei 3.557,18 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 0,07 Prozent oder 8,74 Zähler auf 12.681,38 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit plus 0,21 Prozent oder 15,75 Einheiten auf 7.540,70 Punkte.
Veröffentlicht wurden an diesem Mittwoch bereits jüngste Zahlen zum Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands, die stärker als erwartet gesunken waren. Demgegenüber hat die spanische Industrie ihre Produktion im April schwächer als erwartet gesteigert.
Die Konjunkturdaten brachten allerdings keine Impulse, da die Anleger sich vor wichtigen Ereignissen am Donnerstag zurückhalten. So stehen neben den britischen Parlamentswahlen auch Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Geldpolitik im Blick. Zudem könnte die geplante Anhörung des ehemaligen FBI-Chefs James Comey in den USA für weitere politische Turbulenzen sorgen.
Bei den Einzelwerten sind die Aktien der Energiekonzerne E.ON und RWE nach dem Kippen der Brennelementsteuer durch das Bundesverfassungsgericht nach oben geschnellt. Die von 2011 bis 2016 kassierte Brennelementesteuer ist laut dem Bundesverfassungsgericht nichtig. Damit können die Atomkonzerne auf Rückerstattung von insgesamt mehr als sechs Milliarden Euro hoffen. RWE stiegen zunächst um 6,29 Prozent auf 19,69 Euro. Das war der höchste Stand seit August 2015. E.ON gewannen daraufhin 5,14 Prozent auf 8,463 Euro. Sie hatten im August 2016 mehr gekostet. Zuletzt kamen beide Aktien wieder etwas zurück.
Die spanische Großbank Santander kauft in einer Notaktion das krisengeplagte Kreditinstitut Banco Popular. Als Kaufpreis wurde ein symbolischer Euro vereinbart. Um die Löcher bei der spanischen Krisenbank zu stopfen, erhöht Santander ihr Kapital um sieben Milliarden Euro. Die Aktien von Banco Popular wurden vom Handel ausgesetzt. Unterdessen notierten die Santander-Titel mit plus 0,33 Prozent.
Der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer treibt die Trennung von seiner früheren Kunststoffsparte Covestro voran. Durch den Verkauf von 17,25 Millionen Aktien verringerte der Leverkusener Konzern seinen direkten Anteil an Covestro am Dienstagabend von 53,3 Prozent auf 44,8 Prozent. Während Bayer über ein Prozent verloren, gewannen Covestro knapp ein Prozent.