Royal Dutch Shell nach BG-Übernahme deutlich im Plus.
Europas Leitbörsen sind am Dienstag dank guter Vorgaben aus Übersee mit Gewinnen in den Handel gestartet. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 09.55 Uhr mit plus 1,21 Prozent oder 36,26 Punkte bei 3.038,16 Einheiten. Der DAX in Frankfurt gewann 1,43 Prozent oder 144,70 Zähler auf 10.265,78 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit plus 0,78 Prozent oder 48,91 Einheiten auf 6.322,31 Punkte.
Am Vorabend ist die Wall Street von Aussagen der Notenbankchefin Janet Yellen gestützt worden. Yellen hatte zwar erneut weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt, aber keinen konkreten Zeitpunkt genannt. Heute bleibt es seitens der Konjunktur ruhig.
Bereits veröffentlicht sind Zahlen zur deutschen Industrieproduktion im April, sie ist um 0,8 Prozent gestiegen. Daneben hat sich die Schweizer Konjunktureinschätzung aufgehellt. Das Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) wurde für 2016 auf 1,0 Prozent erhöht, gab das Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Basel bekannt. Später am Vormittag werden endgültige Zahlen zum Wirtschaftswachstum des Euroraums im ersten Quartal veröffentlicht.
Auf Unternehmensseite verspricht sich Royal Dutch Shell nach der Übernahme seiner Rivalin BG Group deutlich höhere Effizienzgewinne als bisher gedacht. Statt 3,5 Milliarden dürften die Synergien 4,5 Milliarden US-Dollar (4,0 Mrd. Euro) erreichen. Die schon 2015 abgeschlossene Übernahme hatte Shell im Februar zum Preis von letztlich rund 35 Milliarden britischen Pfund (44,5 Mrd. Euro) abgeschlossen. Royal Dutch Shell stiegen 2,59 Prozent.
Unterdessen muss sich die Roche-Tochter Genentech in den USA wegen eines Streits um das Krebsmittel Tarceva eine Geldstrafe zahlen. Die Strafe beträgt für Genentech und deren Vermarktungspartner OSI Pharmaceuticals 67 Millionen US-Dollar. Die Roche-Aktien bewegte das kaum.
Außerdem fielen Vivendi um 1,28 Prozent, nachdem das Analystenhaus Barclays sein Votum für die Aktien auf "Underweight" herabsenkte.