Positive Übersee-Vorgaben - AB Inbev und Banco Santander erholen sich.
Die Leitbörsen in Europa haben sich am Freitagvormittag in der Gewinnzone präsentiert. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.10 Uhr mit plus 0,24 Prozent oder 8,72 Punkten bei 3.570,94 Einheiten. Der DAX in Frankfurt stieg 0,25 Prozent oder 31,70 Zähler auf 12.621,76 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 0,35 Prozent oder 25,68 Einheiten auf 7.462,10 Punkten.
Neben dem abschwellenden Skandal um eine vermeintliche Einmischung des US-Präsidenten Donald Trumps in die Ermittlungen des Federal Bureau of Investigation (FBI), rücken aus makroökonomischer Perspektive heute Reden von EZB-Notenbankern in den Fokus des Handelsgeschehens.
Außerdem standen zu Handelsbeginn schon die monatlichen Erzeugerpreisdaten aus Deutschland am Programm. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts legten die Erzeugerpreise im April zum Vorjahresmonat um 3,4 Prozent zu. Dies ist der stärkste Anstieg seit Dezember 2011. Volkswirte hatten nur eine Rate von 3,2 Prozent erwartet.
Ebenfalls erwarten Investoren am Vormittag noch die jüngsten Zahlen zur britischen Industrie, ehe am Nachmittag das Eurozonen-Verbrauchervertrauen für den Monat Mai ins Zentrum rücken könnte.
Unter den Einzelwerten fand bei den Titeln des britischen Pharmakonzern Hikma Bewegung nach unten statt. Die Aktien rutschten an der Londoner Börse um 4 Prozent ab, nachdem das Unternehmen seine Umsatzprognosen gekürzt hatte.
Gut dabei in London waren hingegen die Anteilsscheine der Bergbaukonzerne Fresnillo (plus 2,02 Prozent), Anglo American (plus 1,36 Prozent) und Rio Tinto (plus 1,26 Prozent). Ein anziehender Preis von Öl dürfte für die Kursverbesserungen verantwortlich sein. BP notierten ebenfalls mit 0,7 Prozent in der Gewinnzone.
Mit der Ankündigung, zukünftig profitabler werden zu wollen, kletterten die Wertpapiere des französischen Nahrungsmittelriesen Danone nach oben (plus 0,86 Prozent). Der weltgrößte Joghurthersteller will nach der milliardenschweren Übernahme des Konkurrenten Whitewave 2020 bei der operativen Marge aus dem laufenden Geschäft dann mehr als 16 Prozent erzielen - nach zuletzt knapp 14 Prozent. Dabei sollen insbesondere Kostensenkungen helfen.
Die Wertpapiere des Bierbrauers AB Inbev verbesserten sich unterdessen um 0,77 Prozent. Gestern legten die Titel des belgischen Unternehmens einen Tiefflug aufgrund der Ereignisse in Brasilien hin. Ein politischer Skandal um den Präsidenten Michel Temer ließ den Leitindex Ibovespa in Sao Paulo um mehr als acht Prozent im Minus schließen. Für den Bierbrauer ist Brasilien ein wichtiger Markt.
Ebenfalls zeichnete sich bei Banco Santander eine leichte Erholung von der gestrigen Krise in Brasilien ab. Die Wertpapiere der spanischen Konsumentenbank verteuerten sich um 0,30 Prozent. Die Schweizer Großbank UBS hat trotz der politischen Unsicherheiten in Brasilien die Einstufung für die Bank auf "Buy" mit einem Kursziel von 6,50 Euro belassen.