Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit einem Minus von 0,23 Prozent bei 3.223,52 Punkten.
Die Leitbörsen in Europa zeigten sich am Vormittag einheitlich schwächer. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit einem Minus von 0,23 Prozent bei 3.223,52 Punkten. Der DAX in Frankfurt notierte bei 9.875,25 Punkten und einem leichten Minus von 0,31 Prozent. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit Abschlägen von 0,32 Prozent auf 6.801,70 Punkten.
Nach einem starken Vormonat muss die deutsche Exportwirtschaft im Mai einen Dämpfer hinnehmen. Gegenüber April sanken die Ausfuhren um 1,1 Prozent. Nach dem kräftigen Plus im Vormonat hatten Bankvolkswirte nur ein kleineres Minus von 0,4 Prozent vorhergesagt. Die deutschen Einfuhren fielen von April auf Mai um 3,4 Prozent und damit so rasant wie zuletzt im November 2012.
Hingegen bleibt die deutsche Exportwirtschaft im Vorjahresvergleich im Plus: Getragen von der kräftigen Nachfrage aus den EU-Partnerländern lagen die Ausfuhren im Mai mit 92 Mrd. Euro um 4,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Damit schafften die Exporteure in den ersten fünf Monaten 2014 ein Plus von 2,6 Prozent.
Die Nachfrage aus den Euroländern nimmt weiter zu. Im Mai stiegen die Ausfuhren in die Staaten der Währungsunion zum Vorjahr um 4,2 Prozent auf 33,7 Mrd. Euro. Noch stärker wächst das Geschäft mit EU-Ländern wie Großbritannien oder Polen, die nicht der Eurozone angehören. Die Exporte dorthin übertrafen das Vorjahresniveau im Mai um 9,4 Prozent und stiegen auf 19,4 Mrd. Euro. Jedoch stiegen die Exporte in Drittländer wie z.B. China und die USA bim Vergleich zum Vorjahr unterdurchschnittlich um nur 2,1 Prozent auf 38,9 Mrd. Euro, im Monatsvergleich sanken sie sogar um 0,6 Prozent.
Die französische Wirtschaft ist nach Prognose der Notenbank wieder auf Wachstumskurs geschwenkt. Allerdings dürfte das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal nur um 0,2 Prozent zulegen, wie die Banque de France voraussagte. Zu Jahresbeginn hatte die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone nur stagniert. Die französische Regierung rechnet für das Gesamtjahr 2014 lediglich mit einem Wachstum von 1,0 Prozent. Präsident Francois Hollande versucht, die Konjunktur mit Steuersenkungen anzukurbeln.
Ereignisreich bleibt die Bankenbranche. Nach der Rekordstrafe für die französische Großbank BNP Paribas für Geschäfte mit sogenannten Schurkenstaaten wie Sudan, Iran und Kuba könnte die Commerzbank laut einem Zeitungsbericht vergleichsweise glimpflich davonkommen. Die Behörden führten mit der Bank Gespräche über eine Einigung. Diese hätten erst begonnen und beinhalteten Strafen in Höhe von mindestens 500 Millionen US-Dollar. Eine Einigung könnte noch im Sommer erfolgen. Die Titel der Commerzbank fielen um 2,78 Prozent auf 11,17 Euro. Der Branchenkollege BNP Paribas erleichtert sich um 0,74 Prozent auf 49,24 Euro.