Sorgen um Griechenland

Europas Leitbörsen schließen deutlich tiefer

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Gewinnmitnahmen nach Start von EZB-Anleihenkaufprogramm.

Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag einheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 43,03 Einheiten oder 1,19 Prozent auf 3.567,25 Zähler.

Belastet von den stockenden Verhandlungen zwischen Griechenland und den Ländern der Eurozone gaben die europäischen Leitindizes schon im Frühhandel ab. Am Montag hatte die griechische Regierung eine Liste von Reformvorschlägen vorgelegt, die von den Verhandlungspartnern als unzureichend beurteilt wurde. Am Mittwoch findet die nächste Verhandlungsrunde in Brüssel statt. Zudem belasteten Gewinnmitnahmen nach dem Start der Anleihenkaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) am Vortag, hieß es von Marktteilnehmern.

Konjunkturdaten aus der zweiten Reihe wurden vor diesem Hintergrund kaum beachtet. Während die Industrieproduktion in Frankreich überraschend gut ausgefallen war, enttäuschte der entsprechende italienische Wert mit einem Rückgang statt des erwarteten leichten Anstiegs.

Unter den Einzelwerten hat BMW im Februar einen weiteren Absatzrekord eingefahren. Der deutsche Oberklasse-Hersteller verkaufte weltweit insgesamt 151.952 Fahrzeuge seiner drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce. Das sind 7,6 Prozent mehr als vor Jahresfrist, wie BMW am Dienstag mitteilte. BMW-Aktien fielen im schwachen Umfeld dennoch 0,57 Prozent auf 113,70 Euro.

RWE fielen 2,77 Prozent auf 23,675 Euro. Im vergangenen Jahr war der betriebliche Gewinn des zweitgrößten deutschen Energiekonzerns wegen der gesunkenen Großhandelspreise für Strom weiter abgesackt. Zudem hatte die "Rheinische Post" berichtet, dass der Konzern in seiner Finanzplanung davon ausgehe, dass das nachhaltige Nettoergebnis 2016 auf 800 Millionen Euro sinken werde. Das wiederum dürfte sich negativ auf die Dividende auswirken, vermutete ein Händler.

Am unteren Ende des Auswahlindex waren indessen Ölwerte zu finden. Total sackten 3,22 Prozent auf 45,18 Euro ab und Repsol knickten 2,22 Prozent auf 16,70 Euro ein.

Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück hat im vergangenen Jahr überraschend viel verdient und erhöht die Dividende deutlich. Pro Aktie sollen 4,25 (Vorjahr: 3,00) Euro ausgeschüttet werden, davon sind 1,25 Euro eine Sonderdividende, wie der Konzern mitteilte. Die Aktien zogen in Frankfurt nach kräftigeren Verlaufsgewinnen 0,53 Prozent auf 188,85 Euro an.

Nach einem Chefwechsel legten Credit Suisse-Papiere 7,76 Prozent auf 25,00 Franken zu. Der US-Amerikaner Brady Dougan nimmt Ende Juni nach acht Jahren an der Spitze seinen Hut. Nachfolger wird der Westafrikaner Tidjane Thiam, bisher noch Chef des weltweit tätigen britischen Versicherungskonzerns Prudential.
 

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