Europas Leitbörsen schließen einheitlich fest

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Dank deutlicher Gewinne bei den Bankaktien hat der Euro-Stoxx 50 am Freitag zum achten Mal in Folge im Plus geschlossen. Die Bemühungen der Politik, die Wirtschaft zu stabilisieren, trügen wohl allmählich Früchte, sagte ein Händler. Positiv sei ebenfalls, dass sich die EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag in Brüssel für die Veröffentlichung bisher geheimgehaltener Daten aus der Finanzbranche ausgesprochen hatten. Es geht um Stresstest-Daten der 25 größten Banken in Europa. Ziel ist, für mehr Transparenz im Finanzsektor zu sorgen. Die Offenlegung der Daten ist bis Ende Juli geplant.

Das Geschehen stand ansonsten im Zeichen des "Großen Verfalls". Demzufolge fällt der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf den gleichen Tag. Üblich sind dann kräftige Schwankungen der Kurse auch ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten.

Der Euro-Stoxx 50 stieg um 0,33 % auf 2.737,02 Punkte. Auch Wochensicht bedeutete dies ein Plus von 3,74 %. Der CAC-40 in Paris rückte um 0,11 % auf 3.687,21 Punkte vor, während der Londoner FT-SE 100 um 0,06 % auf 5.250,84 Punkte sank. Überdurchschnittlich entwickelten sich Banktitel. Societe Generale etwa gewannen 2,95 % auf 38,23 Euro, Credit Agricole kletterten an der Spitze des Euro-Stoxx 50 um 6,06 % auf 9,88 Euro. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banken stieg um 1,79 %.

Die Anteilsscheine der spanischen Banco Santander verbuchten ein Plus von 3,53 % auf 9,35 Euro. Die Bank will die zum Verkauf stehenden Filialen der Royal Bank of Scotland (RBS) in Großbritannien übernehmen. RBS-Titel gewannen derweil 0,64 %. In Bewegung waren auch einige Aktien von Pharmaunternehmen. So mussten Roche-Titel mit minus 2,45 % auf 155,00 Franken deutliche Verluste hinnehmen. Hier kommt es bei der Zulassung des Diabetes-Medikaments Taspoglutide zu Verzögerungen.

In Paris rutschten Papiere von Sanofi Aventis um 3,01 % auf 49,57 Euro und setzten sich damit an das Ende des europäischen Leitindex Euro-Stoxx 50. Händler verwiesen auf einen Bericht des Fachmagazins "Diabetes Care" von Anfang dieser Woche. Darin wurde erneut auf das möglicherweise erhöhte Krebsrisiko in Zusammenhang mit dem Wirkstoff Glargine hingewiesen.

Im Sog überwiegend negativer Branchennachrichten mussten auch andere Pharmawerte Verluste hinnehmen. So sanken Shire Pharmaceuticals um 0,48 % auf 1.445 Pence und AstraZeneca um 0,45 % auf 3.068 Pence. BP-Papiere fielen in London um 1,17 % auf 355,50 Pence. Die Ratingagentur Moody's hatte die Kreditwürdigkeit des britischen Energiekonzerns um zwei Noten heruntergestuft. US-Politiker hatten sich zudem nach einem sechsstündigen Kreuzverhör im Kongress unzufrieden mit der Auskunftsbereitschaft von Unternehmenschef Tony Hayward gezeigt. Der Brite habe in der mit Spannung erwarteten Anhörung am Donnerstag in Washington die ganze Zeit "gemauert", sagte der Vorsitzende des Energieausschusses, Henry Waxman. In Kopenhagen stiegen Aktien von Carlsberg um 1,21 % auf 494,80 dänische Kronen. Unternehmensangaben zufolge ist der Streik der chinesischen Bierbrauer beendet.

ATX +1,17 % / DAX -0,11 % / FT-SE-100 -0,06 % / CAC-40 +0,11 % / SPI -0,27 % / FTSE MIB +0,89 % / IBEX-35 +2,22 % / AEX +0,24 % / BEL-20 +0,22 % / SX Gesamt +0,70 % / Euro-Stoxx-50 -0,22 %

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