Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen schließen im Minus

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Schwankende Ölpreise und Notenbanken im Fokus.

 Nach den klaren Kursgewinnen vom Vortag haben sich die Anleger an den europäischen Börsen am Mittwoch eine Atempause gegönnt. Die Märkte gingen überwiegend mit moderaten Kursverlusten aus dem Handel. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,35 Prozent auf 3.018,46 Einheiten.

Zur Wochenmitte fehlten den Börsen die entscheidenden Impulse für eine weitere Aufwärtsbewegung. Zusätzlich sorgten schwankende Ölpreise für Zurückhaltung unter den Investoren. Zuletzt notierten Brent und WTI wieder klar im Minus, nachdem die US-Öllagerbestände in der vergangenen Woche zum dritten Mal in Folge zugelegt hatten.

Aufmerksamkeit erhielten zudem wieder die internationalen Notenbanken. Zum einen sorgten die jüngst schwach ausgefallenen Daten zur US-Produktivität für gedämpfte Zinserwartungen an die US-amerikanische Notenbank Fed. Zum anderen hat die Bank of England (BoE) nach ihrem gestrigen Fehlstart bei ihrem neu ausgeweiteten Anleihekaufprogramm es heute doch noch geschafft, so viel Geld in den Markt zu pumpen wie beabsichtigt. Allerdings griff sie dabei auf Papiere mit überwiegend kürzerer Laufzeit zurück, die unter Anlegern weniger begehrt sind. Am Dienstag hatte die BoE den ersten Versuch gestartet, britische Staatspapiere mit langen Laufzeiten ab 15 Jahren zu erwerben, allerdings wurden ihr zu wenig Titel angeboten.

Unternehmensseitig beherrschte einmal mehr die Berichtssaison die Nachrichtenlage. Ans Ende des Euro-Stoxx-50 sackten die Aktien des Versorgers E.ON mit minus 7,79 Prozent ab. Trotz eines radikalen Umbaus wartet der Energiekonzern weiter auf die Trendwende. Unterm Strich verbuchte E.ON im ersten Halbjahr 2016 einen Verlust von rund 3 Mrd. Euro. Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) fiel auch ohne die vor der Abspaltung stehende Kraftwerks- und Handelstochter Uniper um 6 Prozent.

Der britische Versicherer Prudential konnte dagegen im ersten Halbjahr mit einem kräftigen Gewinnanstieg die Anleger überzeugen. Vor allem das Asien-Geschäft trug dazu bei, dass die Analystenerwartungen übertroffen wurden, hieß es von Marktteilnehmern. Die Papiere zogen an der Börse in London um klare 2,23 Prozent an und rangierten damit unter den größten Kursgewinnern im britischen FTSE-100 Index.

Im Euro-Stoxx-50 zogen die Branchenkollegen Allianz (plus 1,57 Prozent) und AXA (plus 1,26 Prozent) ebenfalls deutlich an. Unterstützung für die europäische Versicherungsbranche brachten die positiv aufgenommenen Zahlen des belgischen Versicherer Ageas, hieß es aus dem Handel. Ageas-Papiere schlossen um rund fünf Prozent im Plus.

Bei der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat indessen der verschärfte Preiskampf im Container-Geschäft für rote Zahlen gesorgt. In den Monaten April bis Juni fuhr das Unternehmen einen Verlust von 99 Mio. Euro ein. Ein Jahr zuvor hatte die Gesellschaft noch 29 Mio. Euro Gewinn erzielt. Die Papiere verloren bis Handelsschluss 1,55 Prozent.

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