Am Mittwoch

Europas Leitbörsen schließen im Plus

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Der Euro-Stoxx-50 gewann 16,02 Einheiten oder 0,47 Prozent auf 3.454,09 Zähler.

 Europas Börsen sind am Dienstagnachmittag noch ins Plus gedreht, nachdem die griechische Schuldenkrise die Aktienmärkte belastet hatte. Der Euro-Stoxx-50 gewann 16,02 Einheiten oder 0,47 Prozent auf 3.454,09 Zähler.

   Die festgefahrenen Verhandlungen zur Lösung der griechischen Schuldenkrise haben eine neue Verkaufswelle bei europäischen Wertpapieren ausgelöst. In Brüssel wird indessen über einen möglichen Krisengipfel der Staats- und Regierungschefs der Euroländer an diesem Wochenende spekuliert. "Wir sind bereit, mit unseren Partnern [...] für eine Lösung zu arbeiten", sagte Regierungschef Alexis Tsipras bei einer Rede vor seiner Parlamentsfraktion. Die Lösung könne aber nicht die Fortsetzung der Sparpolitik sein.

Die Sorgen um die Zukunft Griechenlands halten nicht nur die Anleger in Atem sondern auch die Finanzexperten. Denn ihre Konjunkturerwartungen für Deutschland hat sich im Juni zum dritten Mal in Folge verschlechtert. Der ZEW-Index sank zum Vormonat um 10,4 Punkte auf 31,5 Punkte. Unterdessen ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Eurozone zu Jahresbeginn erneut gestiegen. Im ersten Quartal sei die Beschäftigtenzahl saisonbereinigt um 0,1 Prozent zum Vorquartal geklettert.

   Daneben richtet sich der Blick auf den Europäischen Gerichtshof (EuGH), der im Rechtsstreit um das nie genutzte Programm (OMT) zum Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) geurteilt hat. Demnach darf die Europäische Zentralbank (EZB) zur Euro-Rettung grundsätzlich Staatsanleihen kaufen. Ein entsprechendes Programm der Notenbank aus dem Jahr 2012 sei rechtmäßig, urteilten die Richter. Nun hoffen Kläger auf das Bundesverfassungsgericht. Dieses muss auf Grundlage des Luxemburger Urteils eine eigene Entscheidung treffen.

   Außerdem im Blickfeld der Anleger liegt die am Mittwoch beginnende Fed-Sitzung. Allerdings wird allgemein nicht vor September mit einer Leitzinswende in den USA gerechnet. Es würden keine konkreten Hinweise erwartet ob dies im September oder doch erst im Dezember zu erwarten sei, hieß es am Markt.

   Branchenseitig hielten sich im allgemeinen trüben Umfeld die Technologiewerte im grünen Bereich. Die Aktien von Alcatel Lucent stiegen um satte 2,76 Prozent sowie die Titel von Nokia stiegen 2,33 Prozent und schoben sich damit an die Spitze des Euro-Stoxx-50. Am Schluss desselbigen Indizes standen am Vormittag noch die Papiere der Airbus Group. Diese gingen allerdings mit immerhin plus 0,13 Prozent dank guter Auftragslage aus dem Handel.

   Unter weiteren Einzelwerten standen zunächst Statoil-Titel im Fokus. Der norwegische Öl- und Gaskonzern will weitere Stellen streichen. Bis Ende 2016 sollen 1.100 bis 1.500 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Aktionäre reagierten verhalten, denn die Titel drehten am Nachmittag um 0,21 Prozent im Minus.

   Außerdem erholten sich die Henkel-Aktien von vormittaglichen Verlusten und notierten 0,34 Prozent im Plus. Der Konsumgüterkonzern kommt einem Händler zufolge bei Wella wohl nicht zum Zug. Zuletzt war auf eine Übernahme des Haarpflegegeschäfts von Procter & Gamble spekuliert worden.
 

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