Mehrheitlich im minus

Europas Leitbörsen schließen im roten Bereich

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Börsenfeiertag in den USA bringt ruhigen Handel - Deutsche Industriedaten geben keine Impulse.

Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag nach einem ruhigen Handelstag mehrheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 19,28 Einheiten oder 0,59 Prozent auf 3.270,47 Zähler.

In einem sehr dünnen Konjunkturkalender waren besonders Branchentrends ausschlaggebend für Kursbewegungen. Aufgrund des Börsenfeiertages in den USA wegen des Unabhängigkeitstages kamen zudem am Nachmittag keine Impulse aus Übersee. Einzig die Auftragseingänge in der deutschen Industrie vor Beginn der Sitzung waren am Freitag nennenswert.

Wie das deutsche Statistische Bundesamt mitteilte, gingen im Mai saisonbereinigt 1,7 Prozent weniger Bestellungen als im Vormonat ein. Analysten hatten jedoch nur einem Rückgang der Aufträge um 1,1 Prozent gerechnet. Als positives Indiz wurde von Händlern allerdings der Anstieg der Bestellungen um 5,7 Prozent aus dem Euroraum gewertet. Kursbewegungen blieben von den Industriedaten jedoch aus, so Börsianer.

In den Blickpunkt der Anleger rückten am Freitag besonders Titel des Banksektors. Im Euro-Stoxx-50 bildeten lange Zeit vier Aktien von Kreditinstituten das Schlusslicht. Der starke Kursrutsch und die Verlustmeldung der Erste-Group zog auch die Aktien der europäischen Großbanken UniCredit (minus 3,21 Prozent), Intesa Sanpaolo (minus 3,07 Prozent) und Societe Generale (minus 2,43 Prozent) nach unten.

Von einem Analystenkommentar belastet waren an der Pariser Börse auch noch die Papiere der BNP Paribas. Die Experten von Macquarie rechnen mit Schwierigkeiten bei der Rückkehr zur Tagesordnung nach der Milliardenstrafe durch US-Behörden für das Institut. Die BNP-Aktie gab um 2,05 Prozent nach.

An der Frankfurter Börse zeigten sich die Versorger-Werte von kritischen Analystenstimmen belastet. Eine Sektorstudie der Berenberg Bank bewertete die jüngste Kursrallye als überzogen. Zusätzlich erwartet die Bank stabile Energiepreise in der näheren Zukunft und damit weiteren Druck auf die Branche. Die Deutsche Bank erwartet, dass die Risiken in der Konzernbewertung noch nicht eingepreist sind. Obwohl sie ihr RWE-Kursziel etwas anhebt, wird die Verkaufsempfehlung aufrechterhalten. Die RWE-Aktie verbilligte sich um 2,01 Prozent auf 32,17 Euro, die E.On-Titel schlossen 0,98 Prozent leichter.

Die Werte des Schweizer Pharmariesen Roche konnten trotz positiver Neuigkeiten keine wesentlichen Kursgewinne einfahren. Dabei bekam der Konzern am Freitag die Zulassung für sein Lungenkrebs-Medikament Alectinib in Japan. Das Land ist das Erste, welches einen positiven Bescheid für das Mittel erteilt. Roche will es noch im Laufe diesen Jahres verfügbar machen. Die Roche-Aktien schlossen unverändert zum Vortag bei 263,75 Schweizer Franken.

An der Pariser Börse kletterten die Titel von JCDecaux um 0,93 Prozent. HSBC äußerte sich zu den Aktien des Außenwerbungsunternehmens positiv und hob die Verkaufsempfehung auf und setzte ein neutrales Votum. Die Papiere seien nach den jüngsten Kursverlusten attraktiv bewertet, so das Institut.

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