Sorgen um Griechenland und Ukraine belasten die Märkte.
Belastet von Sorgen um die politische Situation in Griechenland und in der Ukraine haben die europäischen Leitbörsen den Handel am Montag mit klaren Abschlägen beendet. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 1,48 Prozent oder 50,41 Punkte auf 3.347,75 Einheiten.
Im griechischen Schuldenstreit sind die Positionen derzeit verhärtet. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble ist ohne Reformzusagen nicht zu weiteren Hilfen bereit. Der neue Regierungschef in Athen, Alexis Tsipras, erklärte den bisherigen Kurs indessen für gescheitert. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sieht kaum noch Chancen für eine rasche Einigung.
An den Märkten verstärkten sich damit zum Wochenstart wieder die Ängste vor einem griechischen Austritt aus der Eurozone. Großbritannien spielt bereits den Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone durch. Regierungschef David Cameron beriet heute mit Spitzenvertretern des Finanzministeriums und der britischen Notenbank über die Folgen eines möglichen "Grexits".
Vor diesem Hintergrund hat sich zum Wochenstart die Athener Börse wieder klar im Minus präsentiert. Der Leitindex Athex schloss um deutliche 4,8 Prozent schwächer.
Daneben ist auch die Situation in der Ukraine wieder in den Fokus gerückt. Für Verunsicherung sorgten die Überlegungen in den USA, die Regierung in Kiew mit Waffenlieferungen gegen die prorussischen Separatisten in der Ostukraine zu unterstützen, hieß es aus dem Handel. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte die USA indessen vor Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt. Diese würden den Konflikt nur verschärfen.
Datenseitig gab es heute keine nennenswerten Impulse. Auch neue Unternehmensnachrichten blieben Mangelware. Klar im Minus zeigten sich Auto- und Bankwerte. Ans Ende des Euro-Stoxx-50 sackten BMW mit minus 4,07 Prozent ab. Auch Volkswagen büßten klare 3,15 Prozent ein. Die Analysten von JPMorgan hatten sich zuletzt vorsichtig zum europäischen Autosektor geäußert. Nach der zuletzt starken Kursentwicklung raten die Experten zwar nicht, sofort auf die Gegenrichtung zu setzen. Allerdings zählt der Autosektor nicht mehr zu ihren Favoriten, die in den Portfolios übergewichtet werden sollten.
Unter den Bankwerten sackten BNP Paribas um deutliche 3,12 Prozent ab. Die Analysten von JPMorgan haben ihr Votum für die Aktien von "Neutral" auf "Underweight" gesenkt. Das Kursziel wurde von 58 Euro auf 48 Euro gesenkt. Vergangenen Donnerstag hatte die französische Großbank enttäuschende Jahreszahlen vorgelegt.
In London richtete sich die Aufmerksamkeit auf die HSBC. Nach Enthüllungen fragwürdiger Geschäfte steht der Schweizer Zweig der britischen Großbank in der Kritik. Das internationale Recherche-Netzwerk ICIJ berichtete, die HSBC habe in der Schweiz Schwarzgeld-Konten geführt und von Geschäften mit Waffenhändlern und Schmugglern profitiert. Die Aktien fielen um 1,64 Prozent.