Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen schließen klar im Plus

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Anleger erachten morgige US-Zinserhöhung als fix.

Die wichtigsten Aktienmärkte Europas haben heute, Dienstag, einhellig mit Gewinnen geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 37,60 Punkte oder 1,18 Prozent auf 3.236,71 Zähler. Dabei zeigten sich die Anleger in Kauflaune, obwohl am morgigen Mittwoch der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed bevorsteht.

Das ausbleibende Zögern der Anleger liegt Börsianern zufolge vor allem daran, dass die erste US-Zinserhöhung seit einem Jahr als nahezu fix gilt. Investoren erwarten eine Anhebung des Leitzinses durch die Fed um 25 Basispunkte auf 0,5 bis 0,75 Prozent.

Positive Konjunkturnachrichten kamen aus China, wo im November die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion überraschend stark ausfielen. In Großbritannien kletterte die Teuerungsrate im selben Monat auf ein Zweijahreshoch von 1,2 Prozent. In Deutschland ergab die endgültige Berechnung der November-Inflationsrate durchschnittlich um 0,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der deutsche ZEW-Index für Dezember wies unterdessen stagnierende Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten aus.

Im Mittelpunkt stand an Europas Börsen jedoch die italienische Bankenkrise. Dabei gab die UniCredit heute in London wie erwartet bekannt, eine Kapitalerhöhung von 13 Mrd. Euro im ersten Quartal 2017 zu planen. Sie soll bei einer Aktionärsversammlung am 12. Jänner verabschiedet werden. Zudem will die Bank-Austria-Mutter 6.500 Jobs kürzen und 17,7 Mrd. Euro an notleidenden Krediten verkaufen. Die Aktie der UniCredit ging infolge um satte 15,92 Prozent höher aus dem Handel.

Davon profitierten auch einige andere Bankenwerte an der Mailänder Börse, allen voran jene der akut pleitegefährdeten Monte dei Paschi di Siena (MPS) - sie legten um 1,29 Prozent zu. Das Geldhaus hat eine Kapitalerhöhung im Wert von 5 Mrd. Euro angekündigt. Der italienische Staat will der angeschlagenen Bank notfalls mit Steuergeld ausstatten, was neuen EU-Bankenregeln widerspricht.

Abseits der europäischen Bankbranche erwägt der französische Medienkonzern Vivendi eine Beteiligung von bis zu 20 Prozent an der italienischen Mediaset. Man halte bereits rund drei Prozent an dem italienischen Konzern und wolle diesen Anteil, abhängig von den Marktbedingungen, auf zehn bis 20 Prozent ausbauen, teilten die Franzosen am Montagabend mit. Vivendi stiegen um 0,30 Prozent, Mediaset schnellten knapp 32 Prozent hoch.

 

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