Wochenstart

Europas Leitbörsen schließen mit Abschlägen

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Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,54 Prozent auf 3.021,09 Einheiten.

Trotz klar gestiegener Ölpreise haben die Leitbörsen Europas die Sitzung am Montag mit Abschlägen beendet. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,54 Prozent auf 3.021,09 Einheiten. Im Vorfeld der am Donnerstag anstehenden Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) legten die Märkte damit nach den jüngsten Kursgewinnen eine Verschnaufpause ein.

Im Frühhandel rückte der neu vorgestellte Fünf-Jahres-Plan der chinesischen Regierung in den Fokus. Diese hat zwar ihre durchschnittliche Wachstumsprognose für die nächsten fünf Jahres auf 6,5 bis 7 Prozent gesenkt. Allerdings sollen massive Reformen im Kampf gegen die schwächere Konjunktur umgesetzt werden. Mehr Markt und weniger Staat sowie mehr Innovation und weniger Überkapazitäten sollen die nötigen Triebkräfte für China freisetzen. An den chinesischen Börsen wurden die Ziele der Regierung positiv aufgenommen, die gute Stimmung schwappte jedoch nicht auf die europäischen Märkte über.

Neue Daten aus Europa fielen zudem durchwachsen aus. Die deutsche Industrie hat im Jänner einen leichten Auftragsdämpfer erhalten, Ökonomen hatten allerdings einen stärkeren Rückgang der Neuaufträge erwartet. Indessen bewerten Börsenprofis die Konjunktur im Euroraum so ungünstig wie seit über einem Jahr nicht mehr. Das Sentix-Stimmungsbarometer fiel im März überraschend um 0,5 auf 5,5 Punkte. Das war bereits der dritte Rückgang in Folge.

Belastend hinzu kam, dass sich die Anleger vor der am Donnerstag anstehenden EZB-Zinssitzung zurückhielten, kommentierten Marktteilnehmer das Geschäft. Die Notenbank dürfte ihre Geldpolitik erneut lockern. Als ausgemacht gilt unter Fachleuten eine neuerliche Senkung des bereits negativen Einlagensatzes, umstritten ist aber das Ausmaß einer solchen Absenkung. Uneinigkeit herrscht zu der Frage, ob die Notenbank ihre Wertpapierkäufe ausweiten wird.

Kursgewinne an der Wall Street und deutlich gestiegene Ölpreise konnten die Stimmung am Nachmittag etwas aufhellen, den Sprung ins Plus schafften allerdings nur die wenigsten Indizes. Brent kletterte im Späthandel kurzzeitig erstmals seit Dezember wieder über die Marke von 40 Dollar. Unterstützung erhielt der Kurs von einem weiteren Rückgang bei den aktiven Ölbohrungen in den USA sowie robuste US-Jobdaten vom Freitag. Öltitel profitierten leicht von dem Aufwärtstrend der Rohölkurse: Total schlossen um moderate 0,32 Prozent höher.

Ans Ende des Euro-Stoxx-50 rutschten Volkswagen mit minus 3,18 Prozent ab. Wie aus der Erwiderung des Wolfsburger Konzerns auf Klagen von Aktionären hervorgeht, hat der VW-Vorstand in der Abgasaffäre Informationen vorübergehend bewusst zurückgehalten. Die Unternehmensführung soll bereits Monate vor dem Bekanntwerden des Skandals von den Software-Manipulationen gewusst haben.

Bei Edf ist heute im Streit um das geplante britische Atomkraftwerk Hinkley Point C der Finanzchef des Unternehmens zurückgetreten. Mit sofortiger Wirkung übernimmt nun vorerst Xavier Girre die Finanzgeschäfte des angeschlagenen französischen Energiekonzerns. Die Aktien büßten 6,73 Prozent ein.

Der Milliardär und Telekom-Tycoon Carlos Slim hat indessen ein Angebot zur Übernahme von 100 Prozent der Anteile am hoch verschuldeten spanischen Baukonzern FCC abgegeben. Die Aktien schnellten um über 14 Prozent nach oben.
 

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