Euro-Stoxx-50 verlor 6,66 Einheiten oder 0,24% leichter auf 2.742,61 Zählern.
Die europäischen Börsen haben den Handel am Mittwoch überwiegend mit Kursverlusten beendet. Der Euro-Stoxx-50 schloss um moderate 6,66 Einheiten oder 0,24 Prozent leichter bei 2.742,61 Zählern. Sorgen um eine Eskalation des Syrien-Konflikts standen deutliche Kursgewinne bei Öl- und Versorgerwerten gegenüber.
"An den Finanzmärkten wird davon ausgegangen, dass ein Angriff auf Syrien sehr wahrscheinlich ist.“, so ein Analyst. Seit Tagen verstärken sich die Anzeichen für einen Angriff des Westens als Reaktion auf einen mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen in Syrien. Die USA legen sich immer stärker darauf fest, dass die syrische Regierung hinter dem Giftgas-Angriff nahe Damaskus steht. Kreisen zufolge ist mit einem Militärschlag binnen weniger Tage zu rechnen.
Unter den Anlegern ist vor diesem Hintergrund die Risikoaversion deutlich gestiegen, hieß es von Marktteilnehmern. Dementsprechend ging es für Anlageformen, die als „sicherer Hafen“ gelten, merklich bergauf. So legten Gold und Silber zur Wochenmitte deutlich zu.
Indessen ließen Ängste vor einer Destabilisierung der Nahost-Region die Ölpreise kräftig ansteigen. Der US-Ölpreis WTI stieg am Mittwoch zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Mai 2011. Im Zuge dessen fanden sich Öl- und Versorgerwerte an der Spitze des Euro-Stoxx-50. Repsol zogen um klare 3,19 Prozent auf 18,11 Euro an. Dahinter rangierten GDF Suez (plus 2,22 Prozent auf 16,60 Euro), Eni (plus 2,85 Prozent auf 17,68 Euro) und Total (plus 2,61 Prozent auf 42,815 Euro).
Auch RWE schlossen um 2,87 Prozent fester bei 21,335 Euro. Der deutsche Energiekonzern treibt seine Beteiligungsverkäufe voran. Der Versorger stößt an mehrere Kommunen sein Paket von 26,7 Prozent an dem Regionalversorger Pfalzwerke ab.
Belastend wirkten die stark steigenden Ölpreise indessen auf Reise- und Autowerte, hieß es von Marktteilnehmern. So fielen Volkswagen um 2,30 Prozent auf 172,30 Euro und Daimler gaben 2,08 Prozent auf 51,79 Euro ab. Unter den Reisewerten rutschten Deutsche Lufthansa um 3,19 Prozent auf 13,49 ab, Ryanair fielen um 1,83 Prozent auf 6,525 Euro.
Daneben standen neue Unternehmenszahlen im Blick. Accor fielen um 4,43 Prozent auf 27,52 Euro, nachdem der französische Hotelbetreiber mit seinem Halbjahresgewinn die Erwartungen der Analysten verfehlt hatte, so Marktteilnehmer. Unterm Strich fiel ein Gewinn von 34 Mio. Euro an, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von mehr als einer halben Milliarde Euro zu Buche stand.
Die Aktien des französischen Mischkonzerns Bouygues sprangen indessen um 10,47 Prozent auf 25,33 Euro nach oben. Kosteneinsparungen im Telefongeschäft haben dem französischen Mischkonzern im zweiten Quartal überraschend mehr Gewinn eingebracht. Das operative Ergebnis legte um zehn Prozent auf 432 Mio. Euro zu. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet.