Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen schließen ohne klare Richtung

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Festerer Ölpreis und schwacher Euro stützen, US-Wirtschaftsdaten im Fokus.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch ohne klare Richtung aus der Sitzung gegangen. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 12,19 Einheiten oder 0,40 Prozent auf 3.032,14 Zähler. Etwas Unterstützung lieferte der nach dem jüngsten Rekordhoch erneut freundlich tendierende Dow Jones-Index.

Während der Ölpreis im Späthandel angesichts gesunkener US-Lagerbestände zulegte, verlor der Euro nach guten US-Wirtschaftsdaten gegen den Dollar weiter an Terrain. So haben in den USA die Neuaufträge für langlebige Güter im Oktober überraschend stark zugelegt. Die Aufträge seien um 4,8 Prozent zum Vormonat gestiegen, teilte das US-Handelsministerium mit. Volkswirte hatten mit einem schwächeren Anstieg um 1,7 Prozent gerechnet.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA in der vergangenen Woche gestiegen, wurde ferner bekannt. Zudem hat sich die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im November überraschend deutlich aufgehellt. Am Abend nach Börsenschluss in Europa steht dann noch das Protokoll zur jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Federal Reserve zur Veröffentlichung an.

Ein Branchenvergleich zeigte Rohstoffwerte und Aktien aus dem Öl-Sektor auf der Gewinnerseite. Hingegen fanden sich Versicherer sowie einige Titel aus dem Automobil-Sektor auf den Verkaufslisten der Anleger.

Aktien der Generali büßten in Mailand 3,00 Prozent an Wert ein. Der Versicherer hat am Mittwoch Medienberichte dementiert, nach denen er zur Kostenrationalisierung zehn Prozent seines Personals, circa 8.000 Mitarbeiter, abbauen könnte. Der Konzern plane zwar Ausgabenkürzungen in Höhe von 200 Mio. Euro, jedoch würden diese das Personal nicht betreffen.

Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 gewannen Vinci 0,87 Prozent. Am Dienstag waren die Titel des Bau- und Dienstleistungskonzerns wegen einer Falschmeldung kurzzeitig um mehr als 18 Prozent eingebrochen. Trotz einer deutlichen Erholung hatten sie immerhin noch fast 4 Prozent an Wert verloren. Auslöser des Kursrutsches war eine fingierte Unternehmensmitteilung, in der von gefälschten Konzernabschlüssen und einem Rücktritt des Finanzvorstands die Rede war. Vinci hatte dies kurz danach dementiert und von einer Hacker-Attacke gesprochen.

In Frankfurt verbesserten sich Infineon nach Zahlenvorlage um 2,41 Prozent. Obwohl das Gesamtbild der Zahlen als durchwachsen angesehen wurde, fanden die Aktionäre zunehmend Gefallen am längerfristigen Ausblick des Chipherstellers.

An der Londoner Börse zeigten Thomas Cook mit einem Kursanstieg um 7,4 Prozent stark auf. Europas zweitgrößter Touristikkonzern hatte für das abgelaufene Geschäftsjahr einen unerwartet hohen bereinigten operativen Gewinn ausgewiesen. Zudem sollen die Anteilseigner die erste Dividende seit fünf Jahren erhalten.

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