Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen schließen ohne klare Richtung

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Starker Euro belastet - Freundliche Wall Street liefert Unterstützung.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch uneinheitlich und nur wenig verändert aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 fiel geringfügig um 2,62 Einheiten oder 0,07 Prozent auf 3.535,70 Zähler.

Vor allem der erneut starke Euro drückte auf die Kurse, da dieser die Exportchancen europäischer Unternehmen schmälert, hieß es von Marktbeobachtern. Zudem hatte die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, am Dienstagabend gewarnt, dass Aktien generell derzeit "einigermaßen teuer" seien. Etwas Unterstützung kam heute von einer freundlich tendierenden Wall Street.

Am Nachmittag sorgte ein Medienbericht zwar für ein zwischenzeitliches Abrutschen des zuletzt stark gestiegenen Euro-Kurses. Am Abend zeigte sich der Euro aber wieder auf klar höherem Niveau.

Nach Informationen aus Notenbank-Kreisen sieht sich die Europäische Zentralbank bei den jüngsten Äußerungen ihres Präsidenten Mario Draghi missverstanden, war bekannt geworden. Seine Aussagen von der Notenbankkonferenz in Sintra vom Dienstag seien als ausgewogenes Statement gedacht gewesen, das einerseits das solide Wachstum im Euroraum und andererseits die Notwendigkeit einer weiteren geldpolitischen Unterstützung herausheben sollte, zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg mit der Sache vertraute Personen.

Auch aktuelle Konjunkturdaten rückten in den Fokus, lieferten aber keine allzu starken Impulse: So ist die Geldmenge im Euroraum im Mai etwas stärker gewachsen als zuletzt. Und in den USA ist die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe überraschend weiter gefallen.

Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 verloren Philips 1,74 Prozent. Der niederländische Medizintechnik-Hersteller kauft für 1,9 Mrd. Euro den US-Rivalen Spectranetics. Das Management beider Unternehmen habe dem Vorhaben bereits zugestimmt, teilte Philips mit.

Bankwerte zeigten sich hingegen gut gesucht. So zogen Intesa SanPaolo 2,03 Prozent an und BNP Paribas konnten sich um 2,68 Prozent steigern. Societe Generale schlossen 2,46 Prozent höher.

ABN Amro fielen gegen den Sektor-Trend um 1,29 Prozent. Die niederländische Regierung hat sich von weiteren Anteilen an der verstaatlichten Bank getrennt. Durch den Verkauf von 65 Millionen Aktien zu je 22,75 Euro nahm der Staat fast 1,5 Milliarden Euro ein. Damit sinkt der Staatsanteil von 70 auf 63 Prozent. Der Staat will seine Beteiligung nach und nach weiter abschmelzen.

In Zürich gewannen die Titel von Nestlé 1,3 Prozent. Kurz nach dem Einstieg des US-Großinvestors Dan Loeb, der von Nestlé höhere Gewinnmargen und einen Aktienrückkauf fordert, hat der Schweizer Lebensmittelriese reagiert: Nestlé kündigte den Rückkauf eigener Aktien um 20 Mrd. Schweizer Franken an. Zudem werde es seine Investitionen in stark wachsende Marken und Märkte verstärken.

Die Aktie der Lufthansa zeigte in Frankfurt mit plus 3,57 Prozent stark auf. Marktbeobachter begründeten die Zugewinne mit weiteren positiven Analystenkommentaren.

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