Spanische Finanzhilfen im Fokus

Europas Leitbörsen schließen uneinheitlich

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Spanischer IBEX-35 schließt deutlich im Plus.

Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag mit uneinheitlicher Tendenz aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 5,22 Einheiten oder 0,21 Prozent auf 2.493,59 Zähler.

Im Fokus stand auch am heutigen Handelstag Spanien und die Frage, wann das Land offiziell um Finanzhilfen bitten wird. Zunächst hatten Presseberichte die Anlegerstimmung beflügelt, wonach das krisengeplagte Land bereits am Wochenende unter den Rettungsschirm ESM schlüpfen könnte. Im weiteren Verlauf wurden allerdings Medienberichte publik, die gegen einen Antrag Spaniens am kommenden Wochenende sprechen. Insgesamt überwog aber der Optimismus der Anleger, wie aus den erneut deutlich gefallenen Renditen spanischer Anleihen und dem kräftigen Plus an der Madrider Börse ersichtlich wird. Dass die Arbeitslosigkeit in Spanien im Vormonat stärker als erwartet gestiegen ist, hatte indessen keine nachhaltigen Auswirkungen an den Märkten, hieß es aus dem Handel.

Im Branchenvergleich zeigten sich einige Telekom-Aktien gut gesucht. So legten etwa die Papiere der Deutschen Telekom um 1,31 Prozent zu. Kreisen zufolge trifft sich der Telekom-Vorstand am Mittwoch, um eine Transaktion mit dem US-Telefonanbieter MetroPCS zu genehmigen. Durch diese solle T-Mobile USA gestärkt werden. Zulegen konnten außerdem France Telecom (plus 1,88 Prozent) oder Telefonica (plus 1,15 Prozent).

Kräftige Verluste büßten hingegen Telecom Italia ein und schlossen um 2,34 Prozent tiefer. Im Verlauf hatte die Aktie noch bis zu 1,71 Prozent gewonnen. Händler verwiesen auf Berichte über Untersuchungen bei einer Tochter in Brasilien. Dem viel beachteten Nachrichtenmagazin Veja zufolge sollen der brasilianische Regulierer CVM und die SEC aus den USA die Rechnungslegung von TIM Participacoes überprüfen.

Uneinheitlich zeigte sich unterdessen der Bankensektor. Während die Papiere von Societe Generale (minus 1,61 Prozent) oder BNP Paribas (minus 1,53 Prozent) nachgaben, legten einige spanische Banktitel zu. So verbuchten Banco Santander (plus 1,12 Prozent) und BBVA (plus 0,92 Prozent) Kursgewinne. In London lastete indessen ein Analystenkommentar auf die wichtigsten Finanztitel. Royal Bank of Scotland (minus 3,34 Prozent), Lloyds (minus 2,38 Prozent) und Barclays (minus 0,72 Prozent) mussten Federn lassen, nachdem die Experten von UBS die Kaufempfehlung der Papiere von "Buy" auf "Neutral" gesenkt hatten.

In Frankfurt sorgte unterdessen der Börsengang von Talanx für Aufmerksamkeit. Die Papiere des Versicherungskonzerns schlossen bei 18,50 Prozent und damit um gut ein Prozent über dem Ausgabepreis von 18,30 Euro. Mit der Ausgabe von 25,5 Mio. Aktien wurde ein Bruttoerlös von rund 476 Mio. Euro erzielt, was ohne optionale Mehrzuteilung leicht unter der zuletzt angestrebten Summe von 500 Mio. Euro liegt.

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