"Der Markt wartet auf kommende US-Daten, da interessiert ein schwach ausgefallener ZEW-Index doch weniger", sagte ein Aktienhändler. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten hatte sich im Juni überraschend deutlich eingetrübt. Seiner Meinung nach befindet sich der Markt immer noch in einem kurzfristigen Aufwärtstrend und wartet darauf, was kommende Konjunkturdaten aus den USA und der große Verfallstag in dieser Woche bringen werden.
Der DAX in Frankfurt notierte um 12.20 Uhr mit 6.163,44 Punkten und einem Plus von 38,44 Einheiten oder 0,63 %. Der FT-SE-100 der Börse London erhöhte sich um 31,1 Zähler oder 0,60 % auf 5.233,22 Stellen. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts-und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 legte 24,53 Einheiten oder 0,91 % auf 2.707,99 Punkte zu. Unterstützend werteten Experten zudem höher tendierende US-Futures auf die Eröffnung an der Wall Street.
Banken-, Öl-, Versicherungs- und Technologiewerte präsentierten sich im Verlauf in guter Verfassung. Societe Generale gewannen an der Spitze im Euro-Stoxx-50 um 3,01 % auf 36,10 Euro. Die französische Großbank will mit einem Umbau des eigenen Geschäfts zu Milliardengewinnen zurückkehren und 2012 einen Überschuss von sechs Milliarden Euro erzielen. Allianz zogen am 2. Platz um 2,11 % auf 84,51 Euro an.
Irrer Kurssprung bei BSkyB
Einen sehenswerten Kurssprung absolvierten die Aktien von British Sky Broadcasting (BSkyB) mit plus um 18,40 % auf 711,00 Pence. US-Medienmogul Rupert Murdoch will den britischen Pay-TV-Anbieter komplett übernehmen und damit seinen Einfluss auf Europa ausbauen. Der Sender signalisierte zwar grundsätzlich Zustimmung, allerdings liegen die Preisvorstellungen noch auseinander. Murdochs Unternehmen News Corporation bietet bisher 700 Pence je Aktie, BSkyB fordert 800 Pence.
Die Supermarktkette Tesco berichtete vor allem dank des guten Auslandsgeschäfts einen Umsatzanstieg für das erste Quartal. Die Papiere gewannen 1,53 ´% auf 397,65 Pence.
In Zürich verteuerten sich UBS als bester Wert im Swiss-Market-Index (SMI) um 2,43 % auf 15,58 Schweizer Franken, nachdem die erste Kammer des Schweizer Parlaments, der Nationalrat, das sogenannte Steuerabkommen der Bank mit den USA gebilligt hat.
Deutlich negativ fielen die Aktien von Heidelberger Druck auf. Beeindruckt von einer geplanten Kapitalerhöhung gaben die Aktien des Druckmaschinen-Herstellers 9,74 % auf 7,86 Euro nach. 420 Millionen Euro wollen die Heidelberger einsammeln, um ihre Schulden abzubauen und zugleich seine Eigenkapitalstruktur zu verbessern.