Die europäischen Börsen haben am Freitag mit Verlusten an die Schwäche des Vortags angeknüpft. Der Deutsche Bundestag hat mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen dem Euro-Schutzschirm im Umfang von bis zu 750 Mrd. Euro zugestimmt. Für den Gesetzentwurf stimmten 319 Abgeordnete, 73 votierten dagegen, 195 Parlamentarier enthielten sich der Stimme. Der vielbeachtete ifo-Geschäftsklimaindex fiel etwas schwächer aus, gab jedoch keine entscheidenden Impulse.
Der DAX in Frankfurt notierte um 12.30 Uhr mit 5.802,46 Punkten und einem Minus von 65,42 Einheiten oder 1,11 %. Der FT-SE-100 der Börse London verbilligte sich um 34,2 Zähler oder 0,67 % auf 5.038,89 Stellen. Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 sank 17,97 Einheiten oder 0,70 % auf 2.551,61 Punkte.
Auf Unternehmensseite standen die Aktien von British Airways im Mittelpunkt. Die britische Fluggesellschaft war im abgelaufenen Geschäftsjahr so tief in die roten Zahlen geflogen wie noch nie. Der Markt hatte aber noch Schlimmeres befürchtet, so dass die Aktien um 0,97 % auf 188,30 Pence zulegten.
Papiere von Vodafone gewannen 1,54 % auf 131.45 Pence. Der britische Telekomkonzern denkt laut Medienberichten über einen Verkauf einer Beteiligung in Ägypten nach. Steigende Kurse gab es auch beim Versorger GDF Suez, der von der UBS hochgestuft wurde.
Banken drehten nach anfänglichen Verlusten überwiegend ins Plus. Lediglich die Papiere der Royal Bank of Scotland blieben mit 2,86 % deutlich in der Verlustzone. Das britische Bankhaus erwägt laut Medienberichten, den geplanten Börsengang der mehrheitlichen Kliniktochter Priory wegen des schwierigen Marktumfelds abzusagen. Wegen anziehender Rohstoffpreise waren einmal mehr auch Bergbaukonzerne stark bewegt: Rio Tinto und BHP Billiton lagen in London mit 3,43 beziehungsweise 2,49 % im Plus.
Lanxess haben am Freitag nach gegensätzlichen Studien deutliche 2,97 % auf 31,05 Euro verloren. Während Morgan Stanley das Kursziel für die Titel des Chemieunternehmens von 37 auf 43 Euro anhob und bei der Empfehlung "Overweight" blieb, stufte Merrill Lynch sie von "Neutral" auf "Underperform" ab und senkte das Ziel von 36 auf 28 Euro.