Die europäischen Börsen haben am Pfingstmontag ihre Eröffnungsgewinne nicht halten können und sind weit ins Minus gerutscht. Der DAX in Frankfurt notierte um 13.00 Uhr mit 5.748,15 Punkten und einem Minus von 81,10 Einheiten oder 1,39 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London reduzierte sich um 28,3 Zähler oder 0,56 Prozent auf 5.034,63 Stellen. Der Euro-Stoxx-50 gab 33,74 Einheiten oder 1,31 Prozent auf 2.540,44 Punkte ab.
Experten verwiesen auf den spanischen Sparkassensektor als Belastungsfaktor für die europäischen Märkte. Am Wochenende musste die regionale Sparkasse CajaSur vor dem Bankrott gerettet werden und wurde unter die Aufsicht der obersten Aufsichtsbehörde gestellt. Erst verspätet habe sich nun die drohende, jedoch vorerst verhinderte Bankenpleite am Markt bemerkbar gemacht, kommentierten Händler.
Die anhaltende Nervosität an den Finanzmärkten und die feiertagsbedingten, dünnen Handelsvolumina verschärften Marktteilnehmern zufolge die Kursbewegungen zusätzlich. So rutschte gleichzeitig mit den Märkten in London und Frankfurt auch die europäische Gemeinschaftswährung deutlich ab. Aktuell notiert der Euro deutlich unter der Marke von 1,24 bei 1,2385 Dollar und hat somit seit den Abendstunden rund zwei US-Cent verloren.
Indessen haben auch die Futures auf die Leitindizes der New Yorker Börse eine Trendumkehr erlebt und notieren aktuell in der Verlustzone. Erwartete Kursverluste zum US-Börsenstart und leere Datenkalender von fundamentaler Seite konnten somit keine positiven Impulse für die europäischen Börsen bringen.
Die spanischen Bankentitel im europäischen Auswahlindex Euro-Stoxx-50 reagierten mit kräftigen Kursverlusten. Banco Bilbao (BBVA) verloren 3,19 % auf 8,449 Euro, während Banco Santander um 2,58 % schwächer bei 8,383 Euro tendierten. Die Aktien des italienischen Geldinstituts Intesa Sanpaolo rutschten um 4,46 % auf 2,09 Euro ab.
Als einer der schwächsten Werte am Londoner Börsenplatz gaben BP um 3,40 % auf 489,45 Pence nach. Der bislang erfolglose Kampf gegen die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat den britischen Konzern bisher 760 Mio. Dollar gekostet. Die Kosten haben sich somit innerhalb von zwei Wochen verdoppelt.
Im Sog der getrübten Stimmung unter den Marktteilnehmern mussten auch die Titel der Air France-KLM Verluste im Rahmen von 2,47 % auf 9,175 Euro hinnehmen. Dennoch gab es gute Neuigkeiten: Der französische Staat könnte Gerüchten zufolge für den durch den Vulkanausbruch in Island entstandenen Einnahmenausfall einspringen. Aktien der British Airways zeigten sich hingegen vom Streik des Bodenpersonals unbeeindruckt und stiegen 0,11 % auf 188,7 Pence.