Die Leitbörsen in Europa haben nach einer freundlichen Eröffnung mit Ausnahme der Börse in Frankfurt mit etwas leichteren Gewinnen tendiert.
Um 10.35 Uhr notierte der DAX mit 5.603,42 Punkten, das entspricht einem Plus von 22,01 Einheiten oder 0,39 %. In London fiel der FTSE-100 12,6 Einheiten oder 0,25 % auf 5.069,60 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 verlor 7,93 Einheiten oder 0,28 % auf 2.824,02 Punkte.
Die Unsicherheit über die starke Aufwertung des Yen und die Auswirkungen auf die japanischen Gewinne gepaart mit der unsteten Entwicklung der Wall Street bremst die Stimmung in Europa", sagte ein Händler. Gewinne bei den Versorgern dank des Wahlerfolgs von CDU/CSU und FDP, die allerdings im Handelsverlauf bereits bröckelten, verhinderten größere Verluste.
Aktien von E.ON waren mit plus 2,69 % auf 28,97 Euro noch immer Spitzenreiter in Europa, gefolgt von RWE mit plus 3,01 % auf 64,06 Euro. Damit lagen die Titel aber deutlich unter ihren Tageshochs zum Handelsstart. Mitbewerber Electricite de France (EdF) gewannen 1,03 % auf 39,33 Euro. Der weltgrößte Atomstromkonzern bekommt einen neuen Chef.
Finanzwerte standen nach Ende des G20-Gipfels weiter im Fokus und präsentierten sich in der Branchenbetrachtung als die schwächsten Titel in Europa. Vielen Experten gingen die Beschlüsse von Pittsburgh nicht weit genug. Zufrieden zeigten sich dagegen Vertreter der zuletzt viel gescholtenen Finanzbranche. Unterdessen verkauft die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) Filialen an Fonds der Deutschen Bank und least diese zurück und hat über eine Wandelanleihe 2 Mrd. Euro eingenommen. Cheuvreux hob die Titel daraufhin von "Outperform" auf die "Selected List". Die Aktien erhöhten sich um 0,87 % auf 12,15 Euro und hielten sich damit besser als der Markt.
Anders erging es den Papieren der Unicredit, die 1,62 % auf 2,59 Euro abgaben. Einem Pressebericht zufolge wird die italienische Bank am Dienstag ihre Kapitalerhöhung bekannt geben und die neuen Aktien wohl mit einem Abschlag von 30 Prozent zu einem theoretischen Ex-Bezugsrechtepreis anbieten. Diese Maßnahme soll die Kernkapitalquote um 90 Basispunkte auf 7,8 % erhöhen, schreibt die Zeitung "Il Messaggero".
In London zogen insbesondere Minenwerte den "Footsie" nach unten. Anglo American gaben 2,70 % auf 2.003,5 Pence ab. Dem Unternehmen zufolge könnte das Wachstum in China und damit die Nachfrage nach Rohstoffen kurzfristig abnehmen. Allerdings seien die Fundamentaldaten Chinas auf lange Sicht intakt. Für den Mitbewerber Antofagasta ging es um 1,70 % auf 722 Pence runter, auch Lonmin oder Rio Tinto waren am Indexende zu finden. Titel des Gebäudeausstatters Wolseley hielten sich hingegen nach Zahlen mit plus 9,09 % auf 1.428 Pence an der Indexspitze.