Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen zur Eröffnung schwächer

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Spekulationen um Leitzinserhöhung der Fed belasten.

Die europäischen Leitbörsen haben am Donnerstag unter erneuten Spekulationen über eine baldige Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank gelitten. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.25 Uhr mit minus 0,89 Prozent oder 26,24 Punkte bei 2.930,19 Einheiten. Der DAX in Frankfurt stieg 0,30 Prozent oder 129,32 Zähler auf 9.813,91 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit minus 1,24 Prozent oder 76,28 Einheiten auf 6.089,52 Punkte.

Wie aus dem Protokoll zur jüngsten Zinssitzung der Federal Reserve hervorgeht, könnte die US-Notenbank ihren Ende 2015 begonnenen Straffungskurs bereits im Juni fortsetzen. An den Finanzmärkten sorgte dies für große Überraschung, weil ein solch früher Zeitpunkt bisher nicht erwartet worden war.

So ist in den USA eine weitere Zinserhöhung durch die Notenbank Fed im Falle einer günstigen wirtschaftlichen Entwicklung im kommenden Monat möglich, wie aus einem Protokoll zur Sitzung des geldpolitischen Ausschusses hervorging. Höhere Zinsen würden Aktien gegenüber Anleihen benachteiligen.

Am Donnerstagnachmittag dürften demnach frische US-Konjunkturdaten daraufhin abgeklopft werden, ob sie weitere Hinweise auf eine unerwartet frühe Leitzinserhöhung geben können. Auf der Agenda steht zum Beispiel der Philly Fed Index für Mai, der als wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in den USA gilt.

Der DAX wurde von einem Kursrutsch von mehr als 6,35 Prozent bei den schwer gewichteten Aktien von Bayer belastet. Die Leverkusener wollen ihr Agrarchemie-Geschäft mit dem Kauf des US-Unternehmens Monsanto aufpolieren. Anleger reagierten verschnupft.

Unterdessen meldeten sich zum Ende der Berichtssaison noch einige Unternehmen mit Geschäftszahlen zu Wort. Dabei überraschten sowohl der Konsumgüterkonzern Henkel als auch der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA positiv. Merck war dank eines florierenden Laborgeschäfts mit Volldampf ins Jahr gestartet und will 2016 bei Umsatz und Gewinn erneut zulegen. Die Aktien legten um zweieinhalb Prozent zu.

Henkel wuchs im ersten Quartal zwar nur langsam. Allerdings habe das Unternehmen beim Überschuss sowie insbesondere beim operativen Ergebnis die Erwartungen der Analysten übertroffen, hob ein Händler hervor. Ihre Aktien gaben allerdings 0,39 Prozent ab.

In London hingegen befinden sich die Aktien von Thomas Cook mit einem satten Minus von über 17 Prozent auf Sturzflug. Terroranschläge verdarben dem Reiseveranstalter das Sommergeschäft. Auch die Anteilsscheine von National Grid verloren nach Bekanntgabe der Jahreszahlen 2,32 Prozent.

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