Erholung hielt nur kurz an

Kursverluste für Europas Börsen

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Gerüchte um Frankreich belasteten - Bankenwerte stark unter Druck.

Die europäischen Leitbörsen mussten am Mittwoch nach einem turbulenten Handelstag die anfänglichen Gewinne wieder abgeben und schlossen mehrheitlich tief in der Verlustzone. Der Euro-Stoxx-50 rutschte um 140,47 Einheiten oder 6,12 % auf 2.153,77 Zähler ab.

Spätestens zur Eröffnung der US-Börsen drehten die wichtigsten Indizes ins Minus. Börsianer erklärten die gestrige Kursrally, die zunächst für gute Vorgaben gesorgt hatte, für unangemessen und übertrieben. Dementsprechend starteten die Börsen in Übersee deutlich in der Verlustzone. Die Sorgen um ein Überschwappen der Schuldenkrise seien längst nicht gelöst, warnten Experten. Dass die US-Notenbank ihre lockere Geldpolitik nun weiterhin zwei Jahre aufrechterhalten wolle, habe nur vorübergehend für Erholung gesorgt.

Finanzwerte, die am Vortag noch am meisten von den Aussagen der US-Notenbank Fed profitieren konnten, mussten am heutigen Handelstag die größten Verluste hinnehmen. Vor allem französische Bankenwerte erwischte es kalt. So rutschten BNP Paribas 9,47 % auf 35,61 Euro, Societe Generale verloren 14,74 % auf 22,18 und Credit Agricole gingen mit einem Abschlag von 11,81 % auf 6,073 Euro aus dem Handel. Gegen den Trend gingen Royal Bank of Scotland mit einem deutlichen Aufschlag von 3,60 % auf 26,21 Pence aus dem Handel.

Gerüchte über eine mögliche Abstufung der französischen Kreditwürdigkeit drückten im Verlauf zusätzlich auf die Stimmung. Der französische Finanzminister Francois Baroin dementierte der Nachrichtenagentur AFP zufolge dies zugleich. Auch Moody's bestätigte die Bonität Frankreichs.

Aktuelle Daten des American Petrolium Institutes (AIP) über geringere Rohöllagerbestände stützten indes den Ölmarkt. So reagierten in einem schwierigen Umfeld Ölwerte mit lediglich begrenzten Abschlägen. Eni notierten mit 5,73 % bei 12,17 Euro und BP gingen mit einem Minus von 2,18 % auf 369,40 Pence aus dem Handel.

Telekomwerte hielten sich im Verlauf recht stabil und rutschten erst am späteren Nachmittag in die Verlustzone. Innerhalb des Euro-Stoxx-50 verbuchten sie immer noch verhältnismäßig geringe Abschläge. Deutsche Telekom sanken lediglich 3,31 % auf 9,11 Euro. Equinet hatte nach Zahlen die Aktie von "Accumulate" auf "Buy" hochgestuft, das Kursziel aber von 12,00 auf 11,50 Euro gesenkt. Telecom Italia notierten mit minus 3,72 % auf 0,802 Euro und France Telecom gingen mit minus 4,07 % auf 12,38 Euro aus dem Handel.
 

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