Nach dem langen Wochenende in den USA dürften die US-Börsen am Dienstag mit Gewinnen in den Handel starten. Börsianern zufolge sollten nach dem Feiertag vor allem Finanzwerte angesichts überraschend guter Zahlen der zweitgrößten britischen Bank Barclays zu den Favoriten zählen. Das Institut hatte die Krise nach einem Milliardengewinn im vergangenen Jahr endgültig für sich abgehakt, woraufhin die Papiere in London um zwischenzeitlich bis zu 10 % nach oben geschnellt waren. Auch europaweit sind Titel aus der Finanzbranche bereits stark gefragt gewesen.
"Die Zahlen von Barclays werden vom Markt mit Interesse aufgenommen, da sich die Aktien der Briten wie die anderen Finanzwerte schwach entwickelt haben", sagte Craig Peckham, Stratege bei Jefferies & Co. Dass Barclays nun das Ende der Krise einläutet, werde als positiv für die gesamte Branche bewertet. Risiken im Zusammenhang mit dem griechischen Staatsdefizit würden aber weiterhin die Stimmung belasten, hieß es. Zudem sollten jüngste Konjunkturdaten die Kurse stützen, meinten Börsianer. Die Geschäftsaussichten des Verarbeitenden Gewerbes im US-Bundesstaat New York haben sich im Februar überraschend deutlich aufgehellt.
Gegen 14.45 Uhr stand der Future auf den Dow Jones 0,27 % höher. Ende vergangener Woche hatte der US-Leitindex noch 0,44 % auf 10.099,14 Punkte verloren. Am Montag war die Wall Street wegen eines Feiertages (Presidents’ Day) geschlossen geblieben. Der Nasdaq-100-Future legte um 0,32 % zu. Am Freitag war der Auswahlindex für Technologiewerte bereits um 0,19 % auf 1.779,11 Punkte vorgerückt.
Im vorbörslichen Handel notierten die Papiere von Merck & Co deutlich im Plus. Das Pharmakonzern hatte durch die Übernahme des Wettbewerbers Schering Plough das Jahr mit glänzenden Zahlen beendet. Der Quartalsumsatz übertraf die Erwartungen der Analysten.
Der weltgrößte Generika-Hersteller Teva erzielte im vierten Quartal 2009 einen Rekordumsatz und traf damit die Prognosen der Analysten punktgenau. Auch Teva-Aktien gehörten in der Folge vorbörslich zu den Gewinnern.
Der Kraft-Konzern konnte vor allem dank Währungseffekten seinen Umsatz im Schlussquartal 2009 steigern. Unterm Strich stieg auch der Gewinn. Die Zahlen lagen etwa im Rahmen der Markterwartungen: Die Erlöse fielen etwas niedriger als gedacht aus, der Gewinn je Aktie aus fortgeführtem Geschäft fiel hingegen "eine Tick höher" als erwartet aus. Im Vorjahreszeitraum hatte noch ein weitreichender Umbau den Konzern belastet. Nun erhofft sich der Lebensmittelmulti vom Zukauf des britischen Süßwaren-Herstellers Cadbury einem Schub für sein Geschäft. Aktien von Kraft Foods gaben vorbörslich nach.