Nach Vortageseinbruch

US-Börsen starten fester

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Dow Jones stieg 328,57 Einheiten oder 2,07 Prozent auf 16.199,85 Zähler.

Die US-Börsen setzten am Dienstag, nach gestrigen Sinkflug im Taumeln um Konjunktursorgen in China, zur Gegenbewegung an. Gegen 15.50 Uhr gewann der Dow Jones Industrial Index um 328,57 Einheiten oder 2,07 Prozent auf 16.199,85 Zähler und hat damit schon einen Großteil der Vortagesverluste wieder wett gemacht.

Der S&P-500 Index stieg 42,23 Punkte oder 2,23 Prozent auf 1.935,44 Zähler. Der Nasdaq Composite Index gewann 121,12 Punkte oder 2,68 Prozent auf 4.647,37 Einheiten.

Dass die Zentralbank in Peking nach dem abermaligen Kursrutsch in China überraschend ihre Geldpolitik lockerte, sorgte zusätzlich für Erleichterung. Nachdem Chinas Festlandbörsen den dritten Tag in Folge auf Talfahrt gegangen waren, senkte die Notenbank des Landes am Dienstag den Leitzins. Zudem reduzierte sie die Mindestanforderungen für die Kapitalreserven der Banken mit Wirkung vom 6. September um 0,5 Prozentpunkte - allein dadurch könnten nach Schätzungen des "Wall Street Journal" 678 Milliarden Yuan (93 Milliarden Euro) für Kredite freigesetzt werden. Doch schon vor diesem Schritt hatten sich die anderen asiatischen Aktienmärkte mit Ausnahme Japans sichtbar stabilisiert.

Während die Diskussionen um eine baldige US-Zinswende von den Turbulenzen in China überschattet wird, dürften die noch vor dem Börsenstart veröffentlichten Häuserdaten zusätzlich Erwartungen auf einen Zinsanstieg gedämpft haben. Denn die Preise am US-Häusermarkt sind im Juni überraschend gefallen. Im Vormonatsvergleich wurde in den zwanzig größten Ballungsgebieten ein Preisrückgang um 0,12 Prozent verzeichnet, veröffentlichte S&P/Case-Shiller-Index. Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg um 0,12 Prozent erwartet. Auch die Federal Housing Finance Agency (FHFA) verlautete für Juni schwächer als erwartet gestiegen Häuserpreise in den USA. Die Preisentwicklung am Immobilienmarkt spielt eine große Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, weil die Hauspreise die Konsumfreude der privaten Haushalte beeinflussen.

Kursbewegende US-Unternehmensnachrichten waren zunächst Mangelware. Die Aktien von Best Buy sprangen dank guter Zahlen in einem sehr freundlichen Umfeld um 6,74 Prozent hoch. Die Elektronikhandelskette sorgte mit ihrem Quartalsgewinn für eine positive Überraschung. Auch der Umsatz übertraf die Analystenschätzungen deutlich.

Daneben legten die Monsanto-Papiere mit plus 1,77 Prozent vergleichsweise schwach zu. Der Agrarkonzern hebe seine Offerte für den Schweizer Konkurrenten von 449 auf rund 470 Franken je Aktie an, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise.

Einige Technologiewerte, die zum Wochenauftakt besonders heftig unter die Räder gekommen waren, konnte wieder aufholen: Die vortags sehr schwachen Titel des Kurznachrichtendienstes Twitter legten um mehr als 2,25 Prozent zu. Ein ähnliches Bild zeigte sich beim iPhone-Hersteller Apple (plus 5,20 Prozent). Auch für die Papiere des Videostreaming-Dienstes Netflix ging es nach dem gestrigen Kursrutsch 7,38 Prozent hoch.

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