Griechenland belastet - US-Konjunkturdaten unter Erwartungen
Die US-Börsen haben am Montag kurz nach Handelsbeginn mit deutlichen Verlusten notiert. Gegen 15.45 Uhr fiel der Dow Jones Industrial Index um 190,38 Einheiten oder 1,06 Prozent auf 17.708,46 Zähler. Der S&P-500 Index gab 20,61 Punkte oder 0,98 Prozent auf 2.073,50 Zähler nach. Der Nasdaq Composite Index verlor 60,08 Punkte oder 1,19 Prozent auf 4.991,02 Einheiten.
Auch in den USA belastete die Situation in Griechenland nach den geplatzten Gesprächen vom Vortag. Es habe zwar einige Fortschritte gegeben, aber die Gespräche hätten nicht zum Erfolg geführt, teilte eine Sprecherin der EU-Kommission am Sonntagabend mit. Es blieben signifikante Unterschiede zwischen den Plänen der Regierung in Athen und den gemeinsamen Anforderungen von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF). Die Vorschläge der griechischen Seite seien zudem unvollständig geblieben.
Die Zeit drängt jedoch: Am 30. Juni endet das aktuelle Hilfsprogramm, bereits am Donnerstag findet dazu in Luxemburg die entscheidende Sitzung der Finanzminister der Euro-Länder statt.
Auch schwache Konjunkturdaten aus den USA standen im Fokus. So hat sich die Stimmung in der Industrie des Bundesstaats New York im Juni überraschend eingetrübt. Der Empire-State-Index fiel von plus 3,1 Punkten im Vormonat auf minus 2,0 Punkte, während Volkswirte mit einem Anstieg auf 6,0 Prozent gerechnet hatten.
Auch die amerikanische Industrie kommt nicht in die Gänge. Im Mai fiel die Produktion den zweiten Monat in Folge zurück. Seit Jahresbeginn hat es keinen nennenswerten Zuwachs mehr gegeben.
Bei den Einzelwerten standen Aktien United Technologies mit minus 2,21 Prozent im Fokus. Der Industriekonzern will sich von seiner Hubschraubertochter Sikorsky trennen. Das Management will bis Ende September entscheiden, ob Sikorsky verkauft oder separat an die Börse gebracht wird. In Medienberichten werden unter anderem die Luftfahrt- und Rüstungskonzerne Boeing, Lockheed Martin und Airbus als Kaufinteressenten gehandelt.
CVS Health gaben leichte 0,20 Prozent nach. Das Pharmaunternehmen will voraussichtlich mehr als 1.600 Apotheken von Target übernehmen. Der Deal dürfte um die 1,9 Mrd. Dollar schwer sein. Die Apotheken sollen weiterhin in Target-Geschäften betrieben werden, allerdings unter der CVS-Marke.
Alibaba notierten mit plus 0,09 Prozent. Der Internetkonzern will mit dem US-amerikanischen Online-Videodienst Netflix eine chinesische Netflix-Version aufbauen. Netflix-Titel gaben 2,06 Prozent nach.
Boeing-Aktien verbilligten sich um 0,91 Prozent. Der Konzern hatte zuvor auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris einen Großauftrag verkünden können. Die Fluglinie Garuda Indonesia bestellte über 30 Exemplare des jüngsten Boeing-Langstreckenjets "Dreamliner" in der längeren Version 787-9 und bis zu 30 Mittelstreckenflieger der spritsparenden Neuauflage 737 MAX 8 an. Wenn der Auftrag komplett zustande kommt, summiert er sich laut Liste auf einen Wert von 10,9 Mrd. US-Dollar.