Dow Jones

US-Börsen zur Eröffnung wenig bewegt

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Rücktritt von Nationalem Sicherheitsberater Flynn sorgt für Unsicherheit.

Die US-Börsen haben nach ihrer gestrigen Rekordjagd am Dienstag eine Ruhepause eingelegt und sich im Frühhandel nur wenig vom Fleck bewegt. Gegen 15.50 Uhr verlor der Dow Jones Industrial Index minimale 13,87 Einheiten oder 0,07 Prozent auf 20.398,29 Zähler.

Zum Wochenstart war der Dow noch erstmals in seiner Geschichte über 20.400 Punkte geklettert. Für Schwung hatten die jüngsten Steuerversprechen des US-Präsidenten Donald Trump gesorgt. Der S&P-500 Index fiel um moderate 3,22 Punkte oder 0,14 Prozent auf 2.325,03 Zähler. Der Nasdaq Composite Index gab 9,42 Punkte oder 0,16 Prozent auf 5.754,53 Einheiten ab.

Am Dienstag kehrte jedoch die Unsicherheit rund um die US-Politik wieder zurück an die Märkte. In der Nacht auf Dienstag ist der Nationale Sicherheitsberater der US-Regierung, Michael Flynn, mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Dem zum innersten Zirkel von Trump zählenden Flynn wird vorgeworfen, mit dem russischen Diplomaten Sergei Iwanowitsch Kisljak im Dezember über Sanktionen gegen Moskau gesprochen und dazu später falsche Angaben gemacht zu haben.

Wichtige Daten bleiben dünn gesät. Vor Börsenstart wurden die Erzeugerpreise veröffentlicht. Diese sind im Jänner im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,6 Prozent und damit stärker als erwartet gestiegen. Im Verlauf stehen keine weiteren Zahlen auf der Agenda. Allerdings warten die Anleger auf neue Aussagen der US-Notenbankchefin Janet Yellen, die heute vor dem Bankenausschuss des US-Kongress spricht. Mit Spannung werden vor allem Hinweise auf den Zinspfad der Fed erwartet.

Auch der Chef des Fed-Ablegers in Richmond, Jeffrey Lacker, sprach sich dafür aus, dass die Zinsen schneller steigen müssen als an den Märkten derzeit erwartet wird. Die mit der Haushaltspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump verbundene "erhöhte Unsicherheit" mache dies erforderlich, sagte Lacker.

Zum Wochenstart hatte bereits Robert Kaplan, Chef des Zentralbank-Bezirks von Dallas, dafür plädiert, dass die Fed eher früher als später handeln sollte, um wie geplant die Geldpolitik schrittweise straffen zu können.

Unternehmensseitig rückte die Autobranche in den Blick, nachdem bekannt wurde, dass die französische Peugeot-Mutter PSA mit General Motors (GM) über den Kauf des deutschen Autoherstellers Opel und dessen britischer Schwestermarke Vauxhall verhandelt. Opel gehört zu GM und beschert dem US-Autohersteller anhaltende Verluste. Im vergangenen Jahr fuhr GM im Europageschäft ein Minus von 257 Mio. Dollar ein. Dementsprechend kamen die Gespräche gut bei den GM-Aktionären an, die Papiere legten 3,66 Prozent zu.

Im Versicherungssektor ist dagegen ein anderer Zusammenschluss geplatzt: Der US-Krankenversicherer Aetna rückt von seinem Plan ab, den Wettbewerber Humana zu übernehmen. Bereits Ende Jänner hatte ein US-Gericht die Fusion verboten. Aetna muss Humana nun mit einer Milliarden US-Dollar entschädigen. Die Aetna-Papiere erhöhten sich um minimale 0,04 Prozent, während Humana-Aktien modperate 0,22 Prozent abgaben.

Mit Zahlen standen T-Mobile US im Blick. 2016 erwirtschaftete die US-Tochter der Deutschen Telekom doppelt so viel Überschuss wie ein Jahr zuvor. Mit dem Ausblick blieb das Unternehmen aber schon fast traditionell vorsichtig. Die Papiere gewannen 2,25 Prozent. Zum Wochenstart büßten die Aktien noch knapp zweieinhalb Prozent ein.

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