Verluste

Europas Börsen gehen tiefer aus Handel

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Die europäischen Leitbörsen gingen  überwiegend tiefer aus dem Handel.

Die Euphorie über die Liquiditätsschwemme von der Europäischen Zentralbank (EZB) hielt am Berichtstag nicht lange an, hieß es aus dem Handel. Für einen ungewöhnlich langen Zeitraum von drei Jahren liehen sich die Banken bei der EZB beachtliche 489,2 Milliarden Euro. Die Bereitstellung von Liquidität über einen ungewöhnlich langen Zeitraum weckte bei genauerer Betrachtung wieder Zweifel an der Liquiditätssituation europäischer Banken und damit neue Sorgen wegen der Schuldenkrise in der Eurozone.

Euro-Stoxx-50 um 0,8 Prozent tiefer
Der Euro-Stoxx-50 schwächte sich um 0,80 Prozent ab. Eine Branchenbetrachtung zeigte Banken- und Technologiewerte am schwächsten. Fitch hatte einer Reihe von europäischen Banken mit Abstufung gedroht und diese bei Unicredit schon vollzogen. Die Aktie der Bank Austria-Mutter drehte nach klaren Kursgewinnen im Frühhandel ins Minus und verabschiedete sich mit einem Kursabschlag von 4,39 Prozent auf 0,7075 Euro aus dem Handelstag.

Mit den Sorgen um die Finanzlage im Sektor kamen auch weitere Aktien von südeuropäischen Banken unter Druck. Titel der französischen Banken Societe Generale und BNP Paribas fielen um 3,40 bzw. 2,97 Prozent.

In Zürich konnten sich die Aktien der Credit Suisse jedoch mit einem knappen Plus von 0,19 Prozent auf 21,65 Franken gegen die schwache Tendenz in der Branche stemmen. Die Schweizer Großbank übernimmt das japanische Privatkundengeschäft des britischen Konkurrenten HSBC. Zum Preis wurden zunächst keine Angaben gemacht. Die HSBC-Papiere zeigten sich davon jedoch unbeeindruckt und gaben in London um 0,79 Prozent nach.

Technologiesektor unter Druck
Im Sektorenvergleich kam aber vor allem der Technologiesektor unter Druck, nachdem der US-Softwarekonzern Oracle am Vorabend mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen von Analysten deutlich verfehlt hatte. Der Teilindex Stoxx 600 Technology büßte durchschnittlich 2,77 Prozent ein und war damit der mit Abstand größte Verlierer in der Sektorentabelle. Titel des deutschen Oracle-Konkurrenten SAP sackten um etwas mehr als 6 Prozent ab und waren damit das Schlusslicht im EuroStoxx. Im Pariser Leitindex Cac 40 waren Capgemini mit minus 4,88 Prozent am Ende zu finden.

Lagardere dagegen legten in Paris um fast zwei Prozent zu. Der französische Medienkonzern spricht einem Bericht von "La Tribune" zufolge mit der US-Beteiligungsfirma Hellman & Friends über den Verkauf seines 20-Prozent-Anteils am Bezahlsender Canal Plus. Dem Bericht zufolge könnte der Anteil fast eine Milliarde Euro wert sein.

Börse          Index          Schluss       Diff (P)    Diff (%)
 Wien           ATX            1.843,90     +  1,17       +0,06
 Frankfurt      DAX            5.791,53     - 55,50       -0,95
 London         FT-SE-100      5.389,74     - 29,9        -0,55
 Paris          CAC-40         3.030,47     - 24,92       -0,82
 Zürich         SPI            5.227,89     +  1,03       +0,02
 Mailand        FTSE MIB      14.819,86     -145,54       -0,97
 Madrid         IBEX-35        8.378,40     - 76,00       -0,90
 Amsterdam      AEX              300,80     -  0,99       -0,33
 Brüssel        BEL-20         2.026,32     - 23,80       -1,16
 Stockholm      SX Gesamt        959,60     -  0,07       -0,01
 Europa         Euro-Stoxx-50  2.244,35     - 18,04       -0,80
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