Der Dow Jones stieg um 217,00 Punkte oder 1,28 Prozent.
Die US-Börsen haben am Donnerstag einheitlich klar im Plus geschlossen. Im Mittelpunkt standen Inflationsdaten und die laufende Berichtssaison. Der Dow Jones stieg um 217,00 Punkte oder 1,28 Prozent auf 17.141,75 Einheiten.
Der breiter gefasste S&P-500 Index gewann 29,62 Punkte oder 1,49 Prozent auf 2.023,86 Zähler. Klare Kursgewinne verzeichnete auch der technologielastige Nasdaq Composite Index, der 87,25 Einheiten oder 1,82 Prozent auf 4.870,10 Zähler zulegte.
Bereits vor Handelsbeginn wurden Zahlen zur Entwicklung der Verbraucherpreis veröffentlicht: Die Inflationsrate sank im September auf 0 Prozent, die Preise sind also stagniert. Am Markt hatte man allerdings sogar einen Rückgang in den negativen Bereich erwartet. Gleichzeitig stieg die um schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel bereinigte Kernrate stärker als erwartet auf 1,9 Prozent. Außerdem standen die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt an: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist im Vierwochenschnitt auf den niedrigsten Stand seit über 40 Jahren gefallen.
Die Inflation und der Arbeitsmarkt gelten als entscheidend für die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Noch immer ist unklar, ob die Fed dieses Jahr den Leitzins erstmals seit 2006 wieder erhöhen wird. Aufgrund der verhaltenen Preisentwicklung spekulieren allerdings immer mehr Marktteilnehmer darauf, dass die Zinswende weiter verzögert wird.
Neben der Geldpolitik stand die laufende Berichtssaison im Mittelpunkt. Mit Goldman Sachs und Citigroup legten zwei der größten US-Banken Quartalszahlen vor. Bei Goldman Sachs führte eine Flaute im Handelsgeschäft im dritten Quartal zu einem Gewinneinbruch von 36 Prozent auf 1,43 Mrd. Dollar. Konzernchef Lloyd Blankfein verwies auf die Unsicherheit um die Weltwirtschaft, welche Investoren zurückhaltend agieren ließe. Die Aktie reagierte jedoch mit klaren Kursaufschlägen und ging mit einem Plus von 3,04 Prozent im Spitzenfeld des Dow Jones aus dem Handel.
Die Citigroup wiederum blieb im abgelaufenen Vierteljahr auf Erholungskurs. Der Nettogewinn stieg verglichen mit dem Vorjahr um gut die Hälfte auf 4,3 Mrd. Dollar. Vor allem deutlich geringere Kosten ermöglichten den Gewinnanstieg. Einerseits waren weniger Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten notwendig, andererseits machte sich das laufende Sparprogramm bemerkbar. Die Papiere der Citigroup präsentierten sich mit einem Plus von 4,44 Prozent deutlich fester.
Weniger gut lief es für UnitedHealth: Die Aktie des Krankenversicherers schloss mit einem Minus von 1,56 Prozent als schwächster Wert im Dow. Der Nettogewinn des Unternehmens stagnierte im dritten Quartal bei 1,6 Mrd. Dollar und übertraf damit immerhin die Analystenschätzungen. Allerdings hatte sich die Aktie bereits nahe ihrem Rekordhoch befunden, Börsianer verwiesen daher auf Gewinnmitnahmen.
Weiter abwärts ging es außerdem für die Aktien von Wal-Mart, die heute 1,17 Prozent verloren. Bereits am Vortag waren sie deutlich abgerutscht, nachdem der Einzelhändler einen unerwarteten Gewinnrückgang angekündigt hatte. Heute strichen mehrere Banken ihre Kaufempfehlungen für die Aktie.