Wall Street leicht im Minus

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Enttäuschende Konjunkturdaten haben am Mittwoch die US-Börsen belastet. In der letzten Handelsstunde dämmten die wichtigsten Indizes jedoch ihre Verluste weitgehend ein und gingen knapp unter ihren kurz vor Börsenschluss erreichten Tageshochs in den Feierabend. Der Dow Jones schloss wieder über der Marke von 10.400 Punkten und auch der S&P-500-Index hielt sich über der psychologisch wichtigen Marke von 1.100 Zählern.

Überraschend deutlich gestiegene Verbraucherpreise sowie massiv gesunkene Baubeginne und -genehmigungen im Oktober hatten fast während des gesamten Handelsverlaufs auf die Stimmung der Anleger gedrückt.

Die Papiere von Hewlett-Packard (HP) waren mit minus 1,64 % auf 50,48 US-Dollar Schlusslicht im US-Leitindex. Laut einer Studie des US-Versicherers SquareTrade produziert HP die am wenigsten verlässlichen Laptops. Am zuverlässigsten sind der Studie zufolge die Geräte von Asus und Toshiba.

Zweitschwächste Aktie war die von Kraft Foods mit einem Abschlag von 1,37 % auf 27,26 Dollar. Ein möglicher Übernahmekampf um den britischen Süßwaren-Hersteller Cadbury belastete. Denn mit Hershey und dem italienischen Schokoladen-Produzent Ferrero sind zwei weitere Interessenten für Cadbury aufgetaucht. Kraft versucht derzeit in einem zweiten Anlauf, Cadbury für 9,8 Mrd. Pfund (11 Mrd Euro) zu übernehmen, dürfte nun aber wohl noch tiefer in die Tasche greifen müssen. Das Cadbury-Management lehnt die feindliche Offerte bislang als zu niedrig ab. Bei einer Fusion von Kraft und Cadbury entstünde der weltgrößte Süßwaren-Konzern mit fast 15 % Marktanteil. Das wollen Hershey und Ferrero nun wohl gemeinsam verhindern. Die Hershey-Papiere büßten 2,03 %zent auf 37,63 Dollar ein.

Der Pharmakonzern Pfizer darf sich in den USA indes berechtigte Hoffnungen auf die Zulassung der neuen Version seines Kinder-Impfstoffs Prevnar machen. Eine Beratungskommission der Arzneimittelbehörde FDA bescheinigte dem Präparat, dass es sicher und wirksam sei. Üblicherweise folgt die FDA dem Urteil der Experten. Bis zum 30.12. soll die endgültige Entscheidung über die Zulassung fallen. Die Pfizer-Papiere zählten im DJIA zu den Favoriten mit 1,39 % auf 18,19 Dollar.

Der Technologiesektor hingegen wurde vor allem belastet von einem schwachen Quartalsausblick von Autodesk. Der insbesondere durch AutoCAD bekannte Anbieter von Software-Lösungen enttäuschte mit seine Prognosen für das laufende letzte Jahresviertel. Der Gewinn werde vor Sondereffekten zwischen 0,19 und 0,24 Dollar je Aktie liegen, hieß es. Die Markterwartungen jedoch lagen bislang bei 0,25 Dollar. Die Autodesk-Aktien büßten daraufhin 10,37 % auf 24,20 Dollar ein.

Die Aktien von AMD machten hingegen einen Sprung um 10,57 % nach oben auf 7,32 Dollar. Der Chipbauer nutzt den Erlös aus dem Vergleich mit Intel für den Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen und teuren Anleihen. LDK Solar sprangen um 20,27 % auf 8,07 Dollar hoch. Der in New York notierte chinesische Wafer-Hersteller hat 15 % an einer Silizium-Fabrik in China an die Jiangxi International Trust and Investment Co für rund 219 Mio. Dollar verkauft.

In den Fokus rückten zudem die Anteilsscheine der schwer angeschlagenen Anleiheversicherer. So sprangen Ambac Financial um 44,29 % auf 1,01 US-Dollar in die Höhe, nachdem der Konzern mitgeteilt hatte, dass die Kapitalausstattung der wichtigsten Sparte Ambac Assurance Corp (AAC) am Ende des dritten Quartals mit 856 Mio. Dollar deutlich über dem vorgeschriebenen Minimum gelegen habe. Noch vor knapp einer Woche gab es große Befürchtungen, dass Ambac die Insolvenz drohen und das Unternehmen unter staatliche Kontrolle geraten könnte.
Die Aktien des Konkurrenten MBIA profitierten ebenfalls von dieser Nachricht legten als zweitstärkster Wert im S&P 500 um 10,09 % auf 3,82 Dollar zu.

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