Erholung im Späthandel

Wall Street schließt im Plus

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Tech-Sektor nach gekappter AMD-Prognose unter Druck.

Die New Yorker Aktienbörsen haben am Donnerstag mehrheitlich im Plus geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index beendete die Sitzung um 143,08 Punkte oder 1,30 % fester auf 11.153,98 Einheiten, nachdem er zwischenzeitlich ins Minus gerutscht war. Der S&P-500 Index erhöhte sich um 9,34 Punkte (plus 0,81 %) auf 1.160,40 Zähler. Der Nasdaq Composite Index gab unterdessen um 10,82 Einheiten oder 0,43 % auf 2.480,76 Zähler nach.

War die Wall Street angesichts solider US-Konjunkturdaten und der Zustimmung des Deutschen Bundestages zur Ausweitung des Euro-Rettungsfonds EFSF sehr freundlich in den Handel gestartet, musste sie ihre Gewinne im Verlauf zusehends abgeben und notierte vorübergehend sogar deutlich im Minus. Der anfänglichen Euphorie sei schließlich die Erkenntnis gewichen, dass die Probleme der Eurozone nach wie vor nicht gelöst seien, war aus dem Handel zu vernehmen. Zudem hätten Berichte über eine Abkühlung des Wirtschaftswachstums in China belastet. Im Späthandel konnten die US-Börsen ihre Verluste schließlich wieder eingrenzen und mehrheitlich nach oben drehen. Lediglich der Nasdaq Composite schaffte es nicht mit einem positiven Vorzeichen aus dem Handel, wenn er seine zwischenzeitlich sehr kräftigen Verluste auch deutlich eindämmen konnte.

Belastend wirkte sich hier ein schwacher Tech-Sektor aus, der unter der gekappten Umsatz- und Gewinnprognose des Chipherstellers Advanced Micro Devices (AMD) litt. Statt den bisher in Aussicht gestellten zehn Prozent rechnet AMD für das dritte Quartal nun nur noch mit einem Umsatzplus von vier bis sechs Prozent; die Erwartungen für die Brutto-Gewinnmarge wurden von 47 auf 44 bis 45 % nach unten revidiert. Intel büßten als einer von zwei Dow-Verlierern um 0,45 % auf 22,21 Dollar ein, außerhalb des wichtigsten US-Index stürzten AMD ihrerseits um 13,66 % auf 5,31 Dollar ab.

Der konjunktursensible Rohstoffsektor, der zwischenzeitlich deutlich unter Druck geraten war, konnte sich im Späthandel teilweise etwas erholen. Alcoa etwa schlossen um 0,95 % höher auf 10,06 Dollar, nachdem sie zwischen Kursgewinnen und -verlusten hin- und hergependelt waren. Unter den Ölpapieren konnten ExxonMobil und Chevron gar um 2,51 % auf 73,88 Dollar bzw. 2,89 % auf 94,39 Dollar anziehen. Außerhalb des Dow Jones befestigten sich Apache um moderate 0,38 % auf 82,88 Dollar, während etwa die Minentitel Cliffs Natural um 2,64 % auf 54,19 Dollar nachgaben.

Kräftige Zugewinne gab es indes bei den Bankenwerten JPMorgan (plus 3,02 % auf 31,39 Dollar) und Bank of America (plus 3,08 % auf 6,35 Dollar) zu beobachten. Auch die Pharmapapiere Merck (plus 2,25 % auf 32,66 Dollar) zogen kräftig an, nachdem bekannt geworden war, dass das Unternehmen seinen Anteil an einem Gemeinschaftsunternehmen für 175 Mio. Dollar an den Partner Johnson & Johnson verkauft.

Etwas leichter schlossen wiederum Google, die sich um 0,25 % auf 527,50 Dollar abschwächten, nachdem die zuständigen US-Wettbewerbshüter weitere Dokumente für eine vertiefte Prüfung der angepeilten Motorola Mobility-Übernahme angefordert hatten. Vor dem Hintergrund der China-Sorgen verbilligten sich etwa die Papiere des Luxusgüterkonzerns Tiffany um 6,89 % auf 64,70 Dollar, während jene der Restaurantkette Yum! Brands um 5,76 % auf 49,54 Dollar einbüßten.
 

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