EZB-Gerüchte stützen

Wiener Börse schließt fester

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Der ATX stieg 21,68 Punkte oder 1,00 Prozent auf 2.191,92 Einheiten.

Gerüchte um die morgige EZB-Entscheidung haben am Mittwoch im späten Handel für eine Kehrtwende an der Wiener Börse gesorgt. Der ATX stieg 21,68 Punkte oder 1,00 Prozent auf 2.191,92 Einheiten, nachdem der Leitindex zuvor noch klar im Minus notiert hatte.

Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund zwölf Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.180 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,14 Prozent, DAX/Frankfurt +0,18 Prozent, FTSE/London +1,43 Prozent und CAC-40/Paris +0,47 Prozent.

Laut Insidern wird die Europäische Zentralbank (EZB) am morgigen Donnerstag über ein Anleihe-Kaufprogramm im Umfang von 50 Mrd. Euro pro Monat entscheiden. Über einen entsprechenden Vorschlag des EZB-Direktoriums werde auf der Zinssitzung des EZB-Rats in Frankfurt beraten. Danach sollen die Anleihen-Käufe ab März 2015 starten.

Die Nachricht sorgte am Nachmittag europaweit für deutliche Kursgewinne. Bis Handelsschluss zeigten sich die Leitbörsen einheitlich im Plus, wohingegen im Tagesverlauf noch klare Abschläge zu Buche gestanden waren. Nennenswerte Konjunkturdaten standen indessen nicht auf der Agenda.

In Wien waren Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) mit minus 2,29 Prozent auf 53,25 Euro weit unten auf der Kurstafel zu finden. Das derzeit niedrige Niveau der Ölpreise dürfte die Bohraktivitäten großer Konzerne verlangsamen. Händlern zufolge sei in den vergangenen Wochen die Zahl der amerikanischen Ölbohrungen deutlich rückläufig gewesen. In Nordamerika erwirtschaftet die SBO mehr als 60 Prozent ihrer Umsätze.

Die Papiere des Branchenkollegen OMV schlossen sich dagegen dem festen europäischen Trend an und stiegen um klare 2,25 Prozent auf 22,69 Euro. Auch Bankwerte waren gesucht: Erste Group zogen um 2,20 Prozent auf 19,98 Euro an. Raiffeisen gewannen 3,17 Prozent auf 10,59 Euro und zogen damit an die Spitze des ATX.

Neue Nachrichten kamen von RHI. Die Titel schlossen um 0,58 Prozent höher bei 19,91 Euro, nachdem der Feuerfestkonzern vom Zementhersteller Lafarge in Kanada einen rund 10 Mio. Euro schweren Auftrag erhalten hatte. Im Feuerfestgeschäft sei dies bereits als Großauftrag einzustufen, hieß es von Unternehmensseite.

In den Blick rückten zudem Versorgeraktien, nachdem die Analysten von Goldman Sachs im Rahmen einer Branchenstudie ihre Kursziele für die Aktien der EVN sowie des Verbund gesenkt hatten. Für die EVN wurde das Kursziel leicht von 11,40 Euro auf 11,20 Euro gesenkt. Das Votum haben die Goldman-Analysten unverändert als "Neutral" eingestuft. EVN stiegen um moderate 0,39 Prozent auf 10,20 Euro.

Für die Papiere des Verbund haben die Wertpapierexperten von Goldman Sachs ihr Kursziel von 20,0 Euro auf 19,0 Euro reduziert. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde aufrechterhalten. Verbund erhöhten sich bis Handelsschluss um 0,22 Prozent auf 15,76 Euro.

FACC fielen um 0,84 Prozent auf 8,59 Euro. Der Flugzeugzulieferer wird am morgigen Donnerstag seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal bekanntgeben.

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