ATX deutlich tiefer

Wiener Börse schließt im Minus

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Der ATX fiel um 26,05 Punkte oder 0,98 Prozent auf 2.633,86 Einheiten.

Die Wiener Börse hat am Freitag in einem uneinheitlichen Handelsumfeld klar im Minus geschlossen. Der ATX fiel um 26,05 Punkte oder 0,98 Prozent auf 2.633,86 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 42 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.676 Punkten.

Die positive Stimmung nach der Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) am Vortag flaute vor dem Wochenende rasch ab, die europäischen Aktienmärkte starteten belastet von negativen Vorgaben aus Asien und Gewinnmitnahmen in der Verlustzone. Die überraschend stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten für Oktober drückten die Kurse am Nachmittag noch tiefer ins Minus.

Denn in den USA sind im Oktober außerhalb der Landwirtschaft trotz des Haushaltsstillstands 204.000 neue Stellen geschaffen worden, Experten hatten nur 120.000 neue Jobs prognostiziert. Das Konsumklima hat sich hingegen im November überraschend eingetrübt, wurde heute bekannt. Laut Börsianern könnten die US-Notenbanker nach den zuletzt deutlichen Erholungssignalen der Konjunktur eine Drosselung ihrer lockeren Geldpolitik im laufenden Jahr in Erwägung ziehen. Bisher hatten Marktbeobachter dies erst im März 2014 erwartet.

Unter den Einzelwerten im Wiener prime market rutschten die Papiere der OMV nach deren gestriger Zahlenvorlage mit minus 3,05 Prozent auf 36,12 Euro an die vorletzte Stelle der Kurstafel ab. Die Analysten der Citigroup hatten in Reaktion auf die Quartalszahlen ihr Kursziel für die OMV-Aktie von 35 auf 37,25 Dollar erhöht und ihr Votum "Neutral" bestätigt. Bei der Credit Suisse beließ man das Kursziel für OMV-Titel bei 29,80 Euro und das Votum auf "Underperform". Die Dividendenprognose blieb ebenso unverändert, die Gewinnschätzungen wurden jedoch verringert: Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die Credit Suisse-Experten nun 3,99 anstatt 4,12 Euro je Aktie.

Zahlreiche weitere Schwergewichte rangierten ebenfalls unter den größten Verlierern: Das deutlichste Minus setzte es für Verbund (minus 3,43 Prozent), doch auch die Bankaktien Raiffeisen (minus 2,50 Prozent) und Erste Group (minus 1,73 Prozent) verbilligten sich merklich. Hingegen zeigten sich Telekom Austria um 1,13 Prozent höher bei 6,25 Euro.

Valneva rückten mit plus 1,45 Prozent auf 4,26 Euro unter die größten Tagesgewinner vor. Der Impfstoffhersteller meldet einen Erfolg bei seinem Mittel gegen Tuberkulose. Das dänische Statens Serum Institut (SSI) und das amerikanische Non-Profit-Biotechunternehmen Aeras haben bei der Entwicklung die klinische Phase I/IIa gestartet. Sollte der Impfstoff tatsächlich auf den Markt kommen, würde Valneva mitverdienen. "Wir haben ein Gewinnbeteiligungsabkommen mit SSI", bestätigte Konzernsprecherin Laetitia Bachelor-Fontaine der APA am Freitag.

Die Vienna Insurance Group (VIG) plant 2014 in Estland nun auch den Start im Nicht-Leben-Geschäft, berichtet das "WirtschaftsBlatt" (Freitag). Weitere Details seien noch nicht spruchreif, hieß es dazu aus der VIG zur APA. Die VIG ist in Estland bereits im Lebensversicherungsgeschäft tätig und war dort im Vorjahr die Nummer vier am Markt. VIG verbilligten sich um 0,88 Prozent auf 38,40 Euro.
 

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