ATX

Wiener Börse verteidigt Gewinne

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Deutsche Betriebschefs sehen das kommende Halbjahr pessimistisch.

Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit freundlicher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.148,59 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 9,69 Punkten bzw. 0,45 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,08 Prozent, FTSE/London -0,05 Prozent und CAC-40/Paris unverändert Prozent.

Obwohl sich das übrige europäische Handelsumfeld zum Wochenauftakt deutlich verhaltener präsentierte, konnte der Wiener Markt seine Erholung fortsetzen und verteidigte seine Gewinne bis Mittag. Dem Leitindex ATX war es in der vergangenen Woche erstmals im noch jungen Jahr gelungen, nach einer Handelswoche höher als zu ihrem Beginn zu liegen.

Die übrigen Aktienbörsen Europas präsentierten sich deutlicher vom gut behaupteten Eurokurs und den schwachen Ölpreisen belastet. Futures für Brent-Öl verbilligten sich bis Mittag um 1,93 Prozent auf 31,56 Euro, nachdem sie schon knappe drei Prozent billiger tendiert hatten. Marktteilnehmer verwiesen auf ein neues Rekordhoch der irakischen Ölförderung und öffentliche Bekundungen des staatlichen saudischen Ölkonzerns Saudi Aramco, seine Förderkapazitäten erhöhen zu wollen.

Auch die Wiener Ölwerte folgten der daraus resultierenden Schwäche des Sektors, der sich in einem internationalen Branchenvergleich mit minus 1,1 Prozent zeigte. Im ATX gaben OMV um 0,11 Prozent und Schoeller-Bleckman um 2,30 Prozent auf 44,90 Euro nach. Die Analysten der Berenberg Bank haben ihr Kursziel für die SBO-Aktie von 40 Euro auf 39 Euro gesenkt. Das Votum blieb weiterhin bei "Sell".

Enttäuscht hatte zudem die Stimmung in deutschen Chefetagen zum Jahresauftakt: Das Münchener ifo-Barometer, eine Meinungsumfrage unter Betriebsleitern, fiel auf seinen Tiefststand seit Februar 2015. Insbesondere der Pessimismus für das kommende Halbjahr überraschte.

Dass der Wiener Leitindex ATX sich dem international schwachen Sentiment widersetzen konnte, lag vor allem von den festen Bankaktien: Erste Group stiegen um 2,06 Prozent und Raiffeisen um 0,17 Prozent. Zum Vergleich: In einem Branchenvergleich waren die Banken in Europa mit minus 1,4 Prozent schwächster Sektor.

Wenig optimistisch zeigen sich die Analysten der Deutschen Bank für die am 10. Februar bevorstehenden Zahlen der voestalpine zum dritten Quartal. Sie rechnen damit, dass die voestalpine schwache Zahlen vorlegen wird. Als Grund verweisen sie auf die schwachen Preise und die mäßige Nachfrage am Stahlmarkt und erwarten sukzessive Einnahmen-Rückgänge in den Geschäftsjahren 2015/16 und 2016/17. Momentan raten die Deutsche-Analysten neutral zu "Hold" und sehen das Kursziel bei 31 Euro. Die voest-Aktie verteuerte sich um 1,11 Prozent auf 25,00 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 11.15 Uhr bei 2.166,93 Punkten, das Tagestief lag zur Eröffnung bei 2.139,32 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,18 Prozent höher bei 1.101,03 Punkten. Im prime market zeigten sich zwölf Titel mit höheren Kursen, 25 mit tieferen und einer unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.331.449 (Vortag: 4.008.650) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 86,688 (79,17) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 458.570 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 24,59 Mio. Euro entspricht.

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