Die französische Großbank BNP Paribas hat sich in den USA schuldig bekannt, gegen US-Wirtschaftssanktionen verstoßen zu haben. Zugleich akzeptierte die BNP eine Strafzahlung von 8,9 Milliarden Dollar (6,4 Milliarden Euro), wie das US-Justizministerium am Montag in Washington mitteilte. Dies ist die höchste Strafe, die je einer ausländischen Bank in den Vereinigten Staaten auferlegt wurde.
Zudem darf die BNP ab dem 1. Jänner 2015 ein Jahr lang keine Geschäfte in Dollar abwickeln, was vor allem die Bereiche Öl und Gas betrifft, wie der Gouverneur von New York in einer eigenen Erklärung mitteilte.
BNP habe zwischen 2004 und 2012 verbotene Transaktionen im Umfang von mehr als 8,8 Milliarden Dollar mit Kuba, dem Iran, Myanmar und dem Sudan verschleiert, die Spuren verwischt und die US-Behörden getäuscht, erklärte US-Justizminister Eric Holder. Diese Summe schöpft die Justiz nun ab plus einer Strafe von 140 Millionen Dollar.
Die Summe ist höher als der Gewinn von BNP Paribas im gesamten vergangenen Jahr. Die Bank erklärte sich dennoch im Rahmen eines Vergleichs für schuldig, um noch drastischeren Maßnahmen zu entgehen. So schien zwischenzeitlich die US-Banklizenz in Gefahr und damit der Zugang zum Weltfinanzzentrum Wall Street.
Die französische Regierung reagierte erleichtert auf das Strafmaß gegen die Großbank BNP Paribas im US-Sanktionsverfahren. Finanzminister Michel Sapin erklärte am Montagabend in Paris, das Strafmaß erlaube der größten französischen Bank das Weiterbestehen.