Im Verfahren gegen die französische Großbank BNP Paribas wird das US-Justizministerium nach Angaben von Insidern am Montag eine Rekordstrafe von fast 9 Milliarden Dollar (6,61 Mrd. Euro) bekannt geben. Wegen Umgehung von US-Sanktionen gegen den Sudan, Iran und Kuba sollen der Bank zudem für eine gewisse Zeit auch das Geschäft mit der Verrechnung ausländischer Währungen in Dollar untersagt werden.
Dagegen kann BNP Paribas im Zuge des Vergleichs wohl seine Banklizenz für die USA behalten., erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person. Die Einigung zwischen Anklage und Bank sieht den Angaben zufolge auch vor, dass BNP Paribas sich in dem Verfahren vor einem Bundesgericht in Manhattan schuldig bekennt.
BNP Paribas wollte die Informationen am Sonntag nicht kommentieren. Das US-Justizministerium werde den Vergleich noch am Montag in einer Pressekonferenz in Washington bekannt geben, erfuhr Reuters weiter. Es wäre die erste Strafe dieser Art für eine weltweit aktive Bank. Den Angaben des Insiders zufolge wurde während des Strafverfahrens sogar zeitweise eine Strafzahlung von 16 Milliarden Dollar erwogen.
Das Verbot der Dollar-Umrechnung würde BNP Paribas in vielen Bereichen treffen. Denn zahlreiche Handelsgeschäfte werden in Dollar abgerechnet, etwa in der Ölbranche. BNP verrechnet Experten zufolge jeden Tag Hunderte Milliarden Dollar in New York, um Kunden bei Handelsaktivitäten und im Rohstoff-Bereich zu unterstützen.