AK fordert

Geld zurück für Tiroler Gas-Kunden

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Die TIGAS hatte Gasrechnungen falsch ausgestellt.

Nach dem Urteil gegen die landeseigene TIGAS wegen falsch ausgestellter Gasrechnungen hat die Tiroler Arbeiterkammer (AK) am Freitag den betroffenen Konsumenten Unterstützung zugesichert. AK-Präsident Erwin Zangerl (V) forderte eine Rückzahlung für alle Kunden der TIGAS bzw. Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB), von denen die TIGAS das Gasgeschäft 2003 übernommen hatte.

Gaskunden
Das nun bestätigte Urteil zeige, dass Gaskunden in den Jahren 1993 bis 2002 durch die Verwendung eines technisch nicht korrekten Verrechnungsbrennwertes zu viel bezahlt hätten. Wie viele Kunden davon betroffen sind, welche Ansprüche aus dieser falschen Abrechnung entstehen, sei vorerst noch nicht klar. Kläger und Beklagte gingen von ganz unterschiedlichen Berechnungsansätzen aus.

Kundenunterlagen
Gelinge der Nachweis auf Basis von Kundenunterlagen, sei für die AK die Sache klar. Die TIGAS müsse in diesen Fällen den Kunden den Betrag zurück überweisen. Eine beträchtliche Anzahl von Kunden habe die Rechnungen über so lange Zeit vermutlich nicht aufbewahrt. Der Nachweis über die Abrechnung dürfe nicht allein auf den Kunden abgewälzt werden, denn die Gas-Kunden hätten ja nichts falsch gemacht. Der AK-Präsident verlangte, dass die TIGAS auch ihre Kundendaten im Archiv offenlege und sich bei Anfragen entsprechend kooperativ zeige. Zangerl appellierte an die TIGAS, sich nicht auf eine reine Rechtsposition zurückziehen, sondern das Urteil zu akzeptieren und das zu viel bezahlte Geld an die Kunden zurückzahlen.

Die AK sehe auch die Verpflichtung zu einer gewissen Schadensbegrenzung, immerhin sei die TIGAS nicht eine Firma wie jede andere, sondern eine Teilgesellschaft des Landesenergieversorgers Tiwag. Dieses Thema werde auch Schwerpunkt des Gesprächs zwischen TIGAS und Arbeiterkammer am Montag sein.

Die Tigas hatte am Dienstag nach Bekanntwerden des Urteils beteuert, die Gasrechnungen im guten Glauben an die Richtigkeit des von der Wirtschaftskammer österreichweit empfohlenen Verrechungsbrennwertes ausgestellt zu haben. Man habe nie arglistig gehandelt. Der Kläger im Tigas-Prozess, der Innsbrucker Anwalt Thaddäus Schäfer sprach von rund 25.000 Betroffenen und einer Summe von vermutlich vier Mio. Euro, die vom Tiroler Gasversorger zu viel verrechnet worden sein könnten. Er trat dafür ein, das Problem "mediatorisch" zu lösen, "es soll zum Schluss niemand mit einem eingeschlagenen Schädel dastehen", hatte Schäfer erklärt.

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