2009 war trotz Krise gutes Jahr für Plastikgeld

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Die Wirtschaftskrise hat dem Trend zum bargeldlosen Zahlen nicht geschadet, das "Plastikgeld" ist in Österreich weiter am Vormarsch. 2009 stiegen bei PayLife die Transaktionen am "Point of Sale" um 5,9 %, das Volumen um rund 5 %. Allerdings gingen die Kunden offenbar etwas vorsichtiger mit ihrem Geld um, der Durchschnittswert der Zahlungen ist gesunken.

Im Vorjahr wurden insgesamt 506 Mio. Transaktionen mit einem Umsatzvolumen von rund 37 Mrd. Euro über von PayLife servicierte Karten getätigt. Bei Kreditkarten (MasterCard und Visa) stiegen Umsatz (+6,5 %) und Transaktionen (+8,5 %) sogar überdurchschnittlich, "eine Kreditkartenblase gibt es in Österreich nicht", erläuterte Peter Neubauer, Vorsitzender der Geschäftsführung von PayLife.

Weit überwiegend werden Kreditkarten hierzulande ohne lange Zahlungsfristen genutzt. Der Zahlungsverkehr im Internet boomte: Die Online-Transaktionen stiegen um 10-15 %.

Auch die Zahl der Karten ist gestiegen: Bankomatkarten gibt es inzwischen weit mehr als erwachsene Österreicher. Bei den Maestro Bankomatkarten wurde ein Plus von 2,8 % auf 7,7 Mio. Karten vermerkt. Auch die Kreditkarten werden immer beliebter: Der Kartenzuwachs betrug 51.000 Stück, davon waren 34.000 direkt von PayLife ausgegeben.

Für 2010 rechnet PayLife weiterhin mit Wachstum: Die Zahl der Kreditkarten soll um 2,2 % auf 830.000 wachsen, die Transaktionen um 8,9 % auf 36,9 Mio. und der Umsatz um 5,4 % auf 3,6 Mrd. Euro.

Austausch der Bankomat-Kassen

Das Jahr 2010 wird bei PayLife dem Austausch der Kassen-Terminals, also der Bankomat-Kassen bei den Händlern, gewidmet. Die einheitlichen Standards der Single Euro Payments Area (SEPA) müssen bis Ende des Jahres umgesetzt werden. Rund die Hälfte der Kunden, konkret 36.000 Terminals, sind bereits auf das neue System umgestiegen, das laut PayLife-Geschäftsführer Ewald Judt einen einheitlichen Sicherheitsstandard bietet.

Die EU verlangt, dass die Kommunikation über Karte und Terminal ab 2011 nur mehr über Chip stattfindet, bisher war dies in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Die Sicherheitsfeatures in den hier eingesetzten EMV-Chips werden immer weiter angepasst.

Sicherheit und Schutz der Kunden vor Kartenbetrug und Datenklau will PayLife auch im nächsten Jahr weiter vorantreiben. Aufgrund eines nicht gänzlich geklärten Vorfalls in Spanien wurden in Österreich rund 1.800 Kreditkarten von PayLife ausgetauscht, konkret sei dadurch aber niemand zu Schaden gekommen. "Bei Betrug werden die Kunden schadlos gehalten", versichern die Geschäftsführer. 812.000 Kreditkarten werden von PayLife ausgegeben. In Österreich sind insgesamt rund 2,2 Mio. Kreditkarten im Umlauf.

Mit speziellen Angeboten für Kreditkartenkunden will der Kartendienstleister weiterhin das Geschäft ankurbeln: 2010 wird um Unternehmen und Selbstständige geworben mit der "Business Classic Karte", die u.a. eine Online-Ausgabenanalyse beinhaltet. Auch ein Ersatz der Reisekosten eines Stellvertreters und Versicherungsschutz für Berufsgepäck sind möglich.

Der Anteil der bargeldlosen Zahlungen liegt in Österreich insgesamt bei rund 40 %, 60 % werden mit Bargeld abgewickelt. PayLife, ein Unternehmen im Besitz der Banken, ist nach eigenen Angaben seit rund 30 Jahren Marktführer für das Bezahlen mit Karte. Zweiter großer Kartenanbieter und -dienstleister neben PayLife ist Card Complete.

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