Wettlauf mit der Zeit

A-Tec-Rettungspaket muss bis Montag stehen

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Gibt es keine Einigung, droht dem Konzern die Zerschlagung.

Für die in die Pleite geschlitterte A-Tec von Mirko Kovats drängt die Zeit: Bis kommenden Montag sollte das im Gläubigerausschuss vereinbarte Rettungspaket für die steirische Anlagen-Tochter AE&E mit den Banken und Kreditversicherern ausverhandelt sein - derzeit werden in Permanenz Gespräche geführt. Skeptisch seien dabei die ausländischen Banken, so Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform. Die österreichischen Institute seien kooperativer. Sollte es keine Einigung geben, droht dem Konzern bis Jahresende die Zerschlagung.

AE&E braucht 140 Mio. Euro
Das Überleben der A-Tec hängt an AE&E. Der Anlagenbauer braucht, wie berichtet, um die kommenden 12 Monate weiter arbeiten zu können, 140 Mio. Euro, davon jeweils die Hälfte in Form von frischem Geld und als Garantien. Außerdem müssen die Banken und Kreditversicherer die eingefrorenen Linien wieder freigeben und Kovats soll als Vorstandsvorsitzender abgelöst werden. Sollte das nicht gelingen, droht auch der AE&E die Insolvenz mit Verbindlichkeiten von rund 1 Mrd. Euro.

Kovats gibt Mehrheit ab
A-Tec-Mehrheitseigentümer Kovats gibt als Gegenleistung 25,1 Prozent ab, darüber hinaus soll die Dividende der Montanwerke Brixlegg in Höhe von 12 Mio. Euro in die AE&E fließen. Für den Kreditschutzverband von 1870 (KSV) ist der Eigenbeitrag von Kovats besonders wichtig. Denn mit 25,1 Prozent gibt er die Mehrheit ab. Damit sei es möglich, dass im Konzern auch ohne ihn entschieden werden könne, betonte Hans-Georg Kantner vom KSV.

Nicht ganz so sieht es der Alpenländische Kreditorenverband (AKV). "Dies ist nicht wirklich ein zufriedenstellender Beitrag", sagte Wolfgang Hrobar von AKV. Er könne sich nicht vorstellen, dass sich die Banken damit zufriedengeben werden und nicht weitere Forderungen kommen werden.

Sanieren oder zerschlagen?
Mit Spannung erwartet werde jedenfalls der Bericht des Consultingunternehmens Deloitte. Der Berater soll bis 20. November d.J. ein Gutachten vorlegen, das sowohl ein Sanierungs- als auch ein Zerschlagungsszenario aufzeigt.

Eine wichtige Weichenstellung dürfte noch heute erfolgen. Da sprechen die involvierten Banken und Kreditversicherer (darunter Coface Austria und Prisma) mit Vertretern der A-Tec über die weitere Vorgangsweise. Am kommenden Montag soll in London verhandelt werden. Am 5. November findet dann die Berichtstagsatzung im Handelsgericht Wien statt, bei dem ein plausibler Finanzierungsplan für die A-Tec vorgelegt werden muss.

Unter dem Dach der A-Tec-Holding befinden sich die vier operativen Unternehmens-Töchter Emco, ATB, Montanwerke Brixlegg und der steirische Anlagenbauer AE&E, dessen Probleme mit einem Projekt in Australien die Insolvenz ausgelöst haben.

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