Analysten erwarten weitere Goldpreis-Anstiege

Teilen

Analysten stellen sich nach dem jüngsten Höhenflug auf weitere mögliche Preisanstiege des Edelmetalls ein.

So haben die Analysten der deutschen Landesbank Banden-Württemberg (LBBW) ihre 12-Monats-Prognose für den Goldpreis in Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen auf 1.100 US-Dollar je Feinunze erhöht.

Auch die Rohstoff-Experten der Commerzbank halten einen Aufbau von neuen Gold-Longpositionen nach dem Bruch des alten Allzeithochs für möglich. Der Goldpreis hat am 6.10. ein neues Rekordhoch bei 1.043 US-Dollar je Feinunze erreicht und damit die alte Rekordmarke bei 1.030 Dollar überboten.

Als Auslöser für die Goldpreisrally gilt ein Zeitungsbericht des "Independent", dem zufolge der US-Dollar als Referenzwährung im Rohstoffhandel durch einen neu zu schaffenden Währungskorb abgelöst werden könnte.

Laut "Independent" seien die Golfstaaten bereits in Gesprächen mit Russland, China, Japan und Frankreich um den Dollar binnen neun Jahren als Zahlungsmittel am Rohölmarkt durch einen Währungskorb abzulösen. Viele Ölexportländer haben den Bericht allerdings bereits dementiert.

Dollar-Schwäche treibt Goldpreis

"Auch wenn es sich hierbei bislang nur um Spekulationen handelt, verhilft der psychologische Schlag gegen die US-Währung dem Gold zu Preissteigerungen", schreibt der LBBW-Analyst Thorsten Pröttel in einem ersten Kommentar. Der Goldkurs ist traditionell negativ mit dem US-Dollar korreliert, bereits seit Monaten hat die Schwäche des US-Dollar den Goldpreis nach oben getrieben.

Aber auch die Fundamentaldaten scheinen für den Goldpreis positiver als noch vor einigen Monaten, so die LBBW-Analysten. So dürften die Industrienachfrage nach Gold und mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung auch die Schmucknachfrage mit einer Verbesserung der Konjunkturlage anziehen.

Auch das mit dem Weihnachtsgeschäft traditionell starke vierte Quartal dürfte den Goldpreis stützen, erwarten die LBBW-Analysten. Gleichzeitig dürfte sich auf Angebotsseite das Auslaufen von Goldverkaufsprogrammen mehrerer Notenbanken bemerkbar machen. "Die Verkäufe der Notenbanken fallen so gering aus wie seit vielen Jahren nicht mehr", heißt es in einer LBBW-Analyse. Zu etwas Vorsicht mahnt allerdings der hohe Anteil spekulativer Käufe an den aktuellen Goldpreisanstiegen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.