Tag der Wahrheit

Angst vor neuem Crash an den Börsen

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Alle zittern vor dem Montag an den Börsen. Geht der Ausverkauf weiter?

Alarmstufe Rot nicht nur an den Börsen, sondern auch bei den Polit-Spitzen von EU und G20. Nach dem totalen Absturz der Börsen in der vergangenen Woche und der erstmaligen Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA am späten Freitagabend wuchs die Angst vor einem weiteren Crash übers Wochenende quasi im Stundentakt.

Arabische Börsen stürzten ab: 1 Billion $ in US-Anleihen weg
Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, schließt nach der Hiobsbotschaft aus den USA eine weitere Talfahrt an den Börsen nicht aus. „Es könnte Verluste geben“, sagte er der Bild am Sonntag. Ein Blick auf die Nahost- Börsen, wo am Sonntag gehandelt wurde, zeigt, was uns erwarten könnte: Von Dubai über Katar bis Kairo stürzten die Märkte ab. Auch in Tel Aviv gab es Verluste. Nach Einschätzung von Analysten könnte in der Region ein Anlagevolumen von einer Billion Dollar in US-Staatsanleihen betroffen sein.

Die Telefonleitungen der EU-Politiker glühten das gesamte Wochenende über. Hektisch suchten Merkel, Sarkozy, Berlusconi & Co. nach Maßnahmen, um die Märkte zu beruhigen. Gestern berieten Vertreter der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20). Die stellvertretenden Finanzminister der G20 hielten eine Telefonkonferenz ab.

Krisen-Beratung der EZB-Spitze gestern Abend
Am Abend rückten Sarkozy und Merkel zur Beruhigung aus: Die Pleite-Staaten Italien und Spanien müssen ihren angekündigten Konsolidierungskurs nun zügig vorantreiben. Die beim Euro-Rettungsgipfel im Juli beschlossenen Maßnahmen sollen nun rasch umgesetzt werden. Für Sonntagabend berief EZB-Chef Jean-Claude Trichet eine Telefonkonferenz des obersten Gremiums der Notenbank ein.

Für Monika Rosen, Chefanalystin Private Banking der UniCredit Bank Austria, ist es entscheidend, wie die Börsen in den USA heute auf die Herabstufung reagieren. „In Europa könnte es in Ermangelung von Vorgaben aus den USA heute früh durchaus noch weiter runtergehen“, so Rosen zu ÖSTERREICH. Die Verunsicherung sei groß. Allein das gestiegene Risiko einer Rezession reiche, um die Investoren nervös zu machen. (sea)

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