Atrium-Aktien im Handel der Euronext Amsterdam

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Die Aktien der Atrium European Real Estate (AERE, ehemals Meinl European Land, MEL) werden ab 19. August erstmals auch an der Euronext Amsterdam gehandelt. Gleichzeitig beginnt heute auch in Wien der Handel mit Atrium-Aktien, nachdem die Austrian Depositary Certificates (ADC) gestern (18.8.) nach Handelsschluss in Aktien umgetauscht wurden, wie Atrium heute, Mittwoch, ad hoc mitteilte.

Auf Basis des gestrigen Schlusskurses der Zertifikate (ADC) an der Wiener Börse von 3,82 Euro und der insgesamt 227,199.287 ausgegebenen Atrium-Aktien wird die Marktkapitalisierung der Gesellschaft zu Handelsbeginn 868 Mio. Euro betragen. Die ISIN der Atrium Aktien ist JE00B3DCF752.

Schritt nach vorne in Entwicklung der Gesellschaft

"Heute ist ein bedeutender Tag für Atrium, deren Notierung an Euronext Amsterdam einen wesentlichen Schritt nach vorne in der Entwicklung der Gesellschaft darstellt", sagte Atrium-CEO Rachel Lavine laut Mitteilung. "Eine zweite Notierung an einer bedeutenden internationalen Börse war eines der wichtigsten Ziele, das wir uns bei der Übernahme der Geschäftsführung von Atrium vor mittlerweile mehr als 12 Monaten gesetzt haben, und wir sind sehr erfreut, dass unsere harte Arbeit in diesem Zusammenhang nunmehr Früchte trägt." Von der Notierung an der Euronext erhofft sich Atrium mehr Investoren und durch eine größere Liquidität auch langfristigen einen höheren Kurs der Aktie.

In Wien wurden bisher nicht die MEL-Aktien selbst gehandelt, sondern sogenannte "ADC" (Austrian Depositary Certificates), die den Eigentümern die mit den Aktien verbundenen Rechte verbriefen. Diese Zertifikate wurden nun gegen elektronische "Book-Entry Interests" getauscht, die im Namen des Wertpapier-Clearinghauses Euroclear Nederland registriert sind.

Keine Änderungen für Zertifikate-Inhaber

Für die Inhaber der Zertifikate - künftig "Book-Entry Interests" - wird sich nach Auskunft von Börse-Experten nichts ändern, was etwa die Teilnahme an Hauptversammlungen der Atrium oder den Bezug von Dividenden betrifft, die Rechte werden "durchgereicht". Die Zertifikate-Inhaber müssen auch nicht selbst aktiv werden, um den Umtausch durchzuführen.

Notwendig ist diese an internationalen Börsen gängige Konstruktion, weil die Atrium-Anteilsscheine Namensaktien sind und die Aktionäre eigentlich im Aktienbuch eingetragen werden müssen. Namensaktien sind in den USA am meisten verbreitet, in Europa überwiegen die anonymen Inhaberaktien. In der Praxis werden im Aktienbuch oft Personen eingetragen, die gar nicht der eigentliche Eigentümer der Aktien sind ("street names"), sondern diese im Namen von Dritten erworben haben, etwa Depotbanken. Im Falle der Atrium-Aktien wird als Eigentümer künftig im Aktienbuch die Euroclear eingetragen sein. Das sei nicht ungewöhnlich, an der Euronext funktioniere das mit allen Aktien so, erklärte ein Börse-Experte.

Bisher nur MEL-Zertifikate an der Börse

Die Tatsache, dass an der Wiener Börse bisher nur MEL-Zertifikate gehandelt wurden und nicht die Aktien selbst, war in der Vergangenheit damit argumentiert worden, dass Namensaktien in Wien prinzipiell nicht gehandelt werden, sondern nur Zertifikate, die diese Aktien vertreten. Künftig soll das offenbar anders sein - wozu jedoch keine rechtliche Änderung notwendig war: Das sei eine rein abwicklungstechnische Frage gewesen, die nun gelöst sei, erklärte der Experte.

Atrium investiert in Einkaufszentren in Zentral- und Osteuropa. Zum Portfolio gehören nach Unternehmensangaben 152 Immobilienanlagen in acht Ländern mit einer Gesamtmietfläche von 1,1 Mio. Quadratmetern sowie etliche Entwicklungsprojekte in der Region. Die Bruttomieteinnahmen der Immobilienanlagen betrugen 2008 insgesamt 134 Mio. Euro.

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