Der Leitindex ATX knüpfte nahtlos an die kräftigen Vortagesgewinne an.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei hohem Volumen auf dem höchsten Stand seit April beendet. Der ATX stieg um 59,7 Punkte oder 2,21 % auf 2.764,84 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 47 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.718 Punkten.
Die Kursrally an den europäischen Börsen hat auch am Donnerstag kein Ende gefunden. Auch in Wien knüpfte der Leitindex ATX nahtlos an die kräftigen Vortagesgewinne an. Nachdem im Verlauf zurückhaltende Worte von EZB-Präsident Trichet zum Anleihenkaufprogramm kurzfristig für eine Trendumkehr gesorgt hatte, ließen eine freundliche Eröffnung in New York und positive US-Immobiliendaten die europäischen Indizes im Späthandel nach oben klettern.
Die Europäische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet bei 1,0 Prozent belassen. Allerdings reagierten die Märkte enttäuscht auf die ausbleibenden Details zum Umfang des Wertpapierkaufprogramms der EZB. Für Auftrieb sorgten im späten Geschäft ein überraschender Anstieg der schwebenden Hausverkäufe in den USA und damit Hoffnungen auf eine Konjunkturerholung.
Einen lupenreinen "Start-Ziel-Sieg" legten die Aktien des Leuchtenherstellers Zumtobel aufs Börsenparkett. An der Spitze der Kurstafel schlossen sie mit einem Plus von 7,86 % auf 17,30 Euro. Der Vorarlberger Konzern hat sein Zahlenwerk zum Halbjahr vorgelegt und die Erwartungen mit einem Gewinnzuwachs von 60 % deutlich übertroffen. Auch das operative Ergebnis (Adjusted Ebit) legte überraschend zu.
Mit einem neuen Auftrag im Rücken gewannen Strabag-Papiere 5,22 % auf 19,54 Euro. Der Baukonzern hat einen Auftrag für den Bahnhofsbau im polnischen Kattowitz an Land gezogen. Die Strabag errechnet sich dadurch Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe. Die Raiffeisen Centrobank erhöhte indessen das Kursziel von 21 auf 23,5 Euro.
Daneben konnten auch andere zyklische Titel deutlich von der freundlichen Stimmung profitieren. Andritz verteuerten sich um 5,71 % auf 67,23 Euro. Palfinger gingen mit einem Aufschlag von 5,09 % bei 23,97 Euro aus dem Handel und Wienerberger kletterten um 3,66 % auf 12,75 Euro nach oben.
Unter den Schwergewichten aus dem ATX-Five stachen die voestalpine-Werte mit einem Aufschlag von 2,52 % auf 33,35 Euro und die Anteilsscheine der Erste Group mit einem Kursgewinn von 2,38 % auf 32,89 Euro positiv hervor. Stärkster ATX-Five-Titel waren Verbund mit einem Plus von 2,90 % auf 25,51 Euro.
Mit einem Kursverlust von 3,92 % auf 24,50 Euro zählten die Do & Co-Werte zu den wenigen Verlierern der heutigen Sitzung in Wien. Bei ihrem heutigen Börsen-Debüt in Istanbul konnten die Titel jedoch kräftig zulegen - ein Plus von knapp 14 Prozent.