Bank Austria-Chef erwartet schweres Jahr 2010

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Bank Austria-Chef Cernko: "2010 wird noch schwerer, die Realwirtschaft wird wahnsinnig unter Druck kommen."

Die Bank Austria hat bereits den Restrukturierungs-Bereich deutlich personell aufgestockt, um für die erwarteten Probleme der Kreditnehmer und Unternehmen gerüstet zu sein.

"Die Krise ist noch nicht vorbei", warnte der seit knapp einem Monat im Amt befindliche Cernko. Persönlich erwarte er eine Korrektur an den Börsen, die hoffentlich nicht zu stark ausfallen werde, damit die Stimmung der Konsumenten nicht kippe.

Die Bank selber plane in Österreich kein zusätzliches Jobabbau-Programm, "aber Otto Schmalhans bleibt Küchenchef", so Cernko. Er geht davon aus, dass die positive Ergebnisstruktur gehalten werden könne. Die Bank wolle sich in Zukunft deutlich mehr um Kundenzufriedenheit und Vertrauen ihrer Kunden kümmern.

Osteuropa-Risiko unter Kontrolle

Sorgen zum Osteuropa-Risiko des Instituts versuchte Cernko prompt zu entkräften. Die UniCredit hat ein breit diversifiziertes Portfolio im osteuropäischen Raum, einige Länder wie Polen, Tschechien und die Slowakei entwickelen sich deutlich besser als etwa die politisch sehr instabile Ukraine.

Im UniCredit-Konzern kommen 25 % der Erlöse aus dem CEE-Raum, aber 75 % der Kredite aus Westeuropa. Nur 13,5 % der UniCredit-Kredite seien in Osteuropa. Mittelfristig zeigte sich der Banker zu den Aussichten der osteuropäischen Region sehr optimistisch, der Wirtschaftsraum mit 400 Mio. Menschen werde nach der Krise "nach amerikanischem Muster" schnell wieder aufleben.

Angesprochen auf den Aktienkurs meinte Cernko, "es ist eine verrückte Welt": Vom "Penny-Stock" mit Tiefstpunkt von 68 Cent habe sich die UniCredit-Aktie wieder auf etwa 2,7 Euro erholt, die Marke von 7 Euro werde man aber so rasch nicht mehr sehen. 25 % Nachsteuerrendite seien einfach nicht darstellbar. Die Frage, ob es wieder zu einem Listing in Wien kommen könne, ließ Cernko offen: "Das steht in den Sternen".

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