Banken-Bilanzsumme erstmals seit 2002 geringer

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Erstmals seit 2002 ist bei den Banken in Österreich die Bilanzsumme in einem Halbjahr gesunken. Das berichtete die Oesterreichische Nationalbank (OeNB). Das Auslandsgeschäft (Osteuropa) war bis Ende Juni 2009 leicht rückläufig. Die Kredite auch im Österreich-Geschäft sind gesunken, Fremdwährungskredite deutlich mehr als Euro-Kredite. Die Eigenmittel stiegen, im Wesentlichen durch das Bankenhilfspaket der Bundesregierung.

Zur Jahresmitte 2009 lagen die unkonsolidierten anrechenbaren Eigenmittel bei 93,01 Mrd. Euro. Das war ein Zuwachs in den ersten sechs Monaten von 4,68 Mrd. Euro bzw. 5,3 Prozent. "Diese Erhöhung ist zu ungefähr 96 Prozent auf das Partizipationskapital des Bankenhilfspaketes in Höhe von 4,51 Mrd. Euro zurückzuführen", teilte die Notenbank mit. Mit 71,06 Mrd. Euro entfielen 76 Prozent der Eigenmittel auf das Kernkapital.

Ende Juni 2009 belief sich die unkonsolidierte Bilanzsumme der österreichischen Banken auf 1.058,39 Mrd. Euro. Das war ein leichter Rückgang von 10,70 Mrd. Euro bzw. 1 Prozent seit dem Ultimo. Um 0,9 Prozent auf 278,27 Mrd. Euro zugenommen haben die Gesamteinlagen bei allen in Österreich meldepflichtigen Kreditinstituten. Hervorgehoben wird von der OeNB vor allem die Entwicklung der Sichteinlagen, die im ersten Halbjahr um 4,73 Mrd. Euro bzw. 6,3 Prozent stiegen.

Hingegen sei bei den Termineinlagen ein Rückgang um 4,44 Mrd. Euro (minus 9,9 Prozent) in fast demselben Ausmaß ersichtlich gewesen. Um 1,4 Prozent moderat gewachsen seien die Spareinlagen, auf 157,62 Mrd. Euro. Somit verteilten sich die Einlagen auf 56,7 Prozent Spareinlagen, 28,8 Prozent Sichteinlagen und 14,5 Prozent Termineinlagen. Schwächer war das Kreditgeschäft: Zum 30. Juni 2009 belief sich der Stand der Direktkredite an inländische Nichtbanken auf 303,10 Mrd. Euro, ein Minus von 1 Prozent.

Während der Stand der Euro-Kredite um 0,26 Mrd. Euro abnahm, nahm das Fremdwährungs-Kreditgeschäft ein Minus von 2,86 Mrd. Euro auf. Der Anteil der Fremdwährungskredite an allen Krediten fiel der OeNB zufolge auf 17,3 Prozent. Die verbrieften Kredite und Schuldverschreibungen erhöhten sich relativ deutlich um 8,24 Mrd. Euro oder 45,9 Prozent. Grund dafür waren primär größere Investionenen in Bundesanleihen.

Die Auslandsforderungen sanken im ersten Halbjahr um 3,1 Prozent bzw. 11,61 Mrd. Euro, die Auslandsverbindlichkeiten um 1,0 Prozent bzw. 2,57 Mrd. Euro. Das bedeutete eine "Nettoauslandsposition" der Banken gegen das Ausland von 97,86 Mrd. Euro. Ende Juni 2009 lag der Anteil der Auslandsaktiva (364,93 Mrd. Euro) an der Bilanzsumme bei 34,5 und der der Auslandspassiva (267,07 Mrd. Euro) bei 25,2 Prozent. Vor 5 Jahren war laut OeNB die Nettoauslandsposition noch ausgeglichen, der Anteil des Auslandsgeschäfts auf beiden Seiten der Bilanz bei rund 31 Prozent.

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