Rechtsanwalt Dieter Böhmdorfer hat für mutmaßlich geschädigte Anleger eine Einigung mit der in den Madoff-Studel geratenen ehemaligen Bank Medici erzielt, berichtet das "Format". Sowohl der Ex-Justizminister als auch die Kanzlei der Bank, Wolf Theiss, bestätigten, dass der Fall abgeschlossen ist.
Ob und wieviel Geld geflossen ist, wurde nicht bekanntgegeben. In dem Rechtsstreit, in dem Böhmdorfer für einen geschädigten "Herald"-Fonds-Anleger 100.000 Euro Schadenersatz gefordert hat, ist es noch zu einer ersten Tagsatzung gekommen.
Die nächste Verhandlung, die für Ende Oktober anberaumt war, hat laut "Format" dann nicht mehr stattgefunden. Insgesamt soll Böhmdorfer vier Anleger vertreten haben, die direkte Kunden der Bank Medici waren. Für Böhmdorfer wäre das nicht das erste Mal, dass er für geprellte Mandanten eine außergerichtliche Lösung erzielt hat. In der Causa Meinl soll er kolportierte 80 % des Schadens herausgeholt haben.
In seiner Klage gegen die Bank Medici hatte Böhmdorfer der Bank-Mehrheitseigentümerin Sonja Kohn vorgeworfen, zu den Hauptgewinnerinnen des Madoff'schen Betrugskarussells zu zählen. Auch die prominenten Aufsichtsräte und Ex-Minister Ferdinand Lacina und Johann Farnleiter nahm Böhmdorfer ins Visier.
Gegen Kohn wird mittlerweile in Österreich, Großbritannien und den USA ermittelt. Sie wird der Geldwäsche, Dokumentenfälschung und des Wertpapierbetrugs verdächtigt. Für Kohn und alle anderen Genannten gilt die Unschuldsvermutung. Die Bank Medici musste im Zuge der Madoff-Affäre ihre Lizenz zurückgeben und heißt jetzt 20.20 Medici AG.