Die im Zuge der Arcandor-Pleite ins Straucheln geratene Quelle-Bausparkasse schlüpft unter das Dach des Branchenverbands. Das Institut werde in eine neu gegründete Gesellschaft überführt, die von allen anderen privaten Bausparkassen getragen werde, teilte der Verband der Privaten Bausparkassen in Deutschland mit. Für Kunden habe das keine Auswirkung. Die Guthaben seien in voller Höhe gesichert und auch der Anspruch auf Baudarlehen bleibe unverändert bestehen. Über die Höhe des Kaufpreises sei Stillschweigen vereinbart worden.
Die Quelle-Bausparkasse ist nach eigenen Angaben rechtlich und wirtschaftlich unabhängig von Arcandor und hat keine Verpflichtungen gegenüber dem Handels- und Touristikkonzern. Das Amtsgericht Essen hatte am Dienstag das Insolvenzverfahren über Arcandor eröffnet.
Die Bausparkasse mit ihren gut 90.000 Kunden gehört zu 41 Prozent der Quelle-Erbin und Arcandor-Hauptaktionärin Madeleine Schickedanz.
Die Probleme bei der Quelle Bauspar AG waren nach Angaben des Branchenverbands entstanden, weil sich das Institut angesichts eines Vertrauensverlusts nicht mehr ausreichend am Kapitalmarkt refinanzieren konnte. Die Schwierigkeiten seien erst mit der Arcandor-Pleite aufgetreten, mit dem klassischen Bauspargeschäft habe die Krise nichts zu tun.
Finanzkreisen zufolge hatte die Finanzaufsicht BaFin darauf gedrängt, dass ein größerer Baufinanzierer wie etwa die zur Postbank gehörende BHW das Institut übernehme.
Die Quelle Bauspar AG ist ein sehr kleiner Wettbewerber im milliardenschweren Bausparmarkt. Gemessen am Neugeschäft kam die Kasse 2008 auf einen Marktanteil von 0,2 Prozent. Insgesamt arbeiten dort rund 120 Mitarbeiter.