Wertberichtigungen

Commerzbank: 800 Mio. Verlust bei Eurohypo

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Die Commerzbank muss sich bis 2014 von der Tochter trennen.

Die Eurohypo hat die deutsche Commerzbank einem Bericht zufolge im vergangenen Jahr stärker belastet als gedacht. Für 2010 zeichne sich ein Verlust des Immobilien- und Staatsfinanzierers von 700 bis 800 Mio. Euro ab, berichtete das "Handelsblatt" am Montag vorab unter Berufung auf Finanzkreise. Vor allem Wertberichtigungen auf Immobilien-Engagements belasteten die Bank. Eurohypo-Chef Frank Pörschke hatte im August noch in Aussicht gestellt, dass der Verlust im Vergleich zu den 515 Mio. Euro von 2009 zurückgehen werde. Im ersten Halbjahr hatte das Minus bei 215 Mio. Euro gelegen.

Milliarden an südosteuropäischen Staatspapieren
Die Commerzbank und die Eurohypo wollten sich nicht zu dem Bericht äußern. Die Commerzbank hatte allerdings schon im November - nach dem dritten Quartal - ein schwärzeres Bild von der Eschborner Eurohypo gezeichnet, nachdem sich die Schuldenkrise am Rand des Euro-Raums verschärft hatte. Der Commerzbank-Staatsfinanzierer hat Milliarden an Staatspapieren südeuropäischer Länder in den Büchern. Die Commerzbank muss sich bis 2014 auf Geheiß der EU von der Tochter trennen und drosselt deshalb ihr Neugeschäft in der Immobilienfinanzierung. Aus der Finanzierung von Staaten, Ländern und Gemeinden steigt die Eurohypo ganz aus.

Zinszahlungen erspart
Auf die Eurohypo muss die Commerzbank in der HGB-Bilanz für 2010 deshalb so viel abschreiben, dass sie dort einen Verlust schreiben wird - während nach dem internationalen Bilanzstandard IFRS ein Milliardengewinn zu Buche stehen dürfte. Das HGB-Minus erspart der Bank - wie schon 2009 - die milliardenschwere Zinszahlung auf die Staatshilfen.

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