DZ Bank im Halbjahr wieder in der Gewinnzone

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Die genossenschaftliche DZ Bank schreibt nach dem Milliardenverlust im vergangenen Jahr wieder schwarze Zahlen. Das Spitzeninstitut für den größten Teil der deutschen 1.200 Volks- und Raiffeisenbanken erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten mit allen Töchtern einen Vorsteuergewinn von 643 Mio. Euro. Hauptgrund für das Gewinnplus von 30 Prozent war die Erholung an den Finanzmärkten, die wie bei anderen Instituten das Kundengeschäft im Handel mit Zertifikaten und Zinsprodukten antrieb. Zins- und Provisionsüberschuss stagnierten dagegen weitgehend.

Bankchef Wolfgang Kirsch blieb angesichts der Rezession vorsichtig und verzichtete auf eine konkrete Jahresprognose. "Angesichts des unverändert schwankungsanfälligen Marktumfelds erwarten wir, dass sich der positive Ergebnistrend des ersten Halbjahres nicht in vergleichbarem Umfang für das zweite Halbjahr fortschreiben lässt", erklärte er.

Infolge der Wirtschaftskrise stellt sich Kirsch vor allem auf wachsende Belastungen im Kreditgeschäft ein. "Wir müssen weiterhin mit steigenden Insolvenzzahlen und daher auch mit höheren Kreditausfallrisiken rechnen." Im ersten Halbjahr fuhr die Bank daher die Vorsorge hierfür auf 373 Mio. Euro hoch von 105 Mio. Euro vor einem Jahr. Auch andere Banken wie die Deutsche Bank und die Commerzbank rüsten sich derzeit für steigende Ausfallrisiken.

Die DZ Bank wickelt das Kapitalmarktgeschäft für die Volks- und Raiffeisenbanken ab und ist daher stärker als andere genossenschaftliche Institute von der Finanzkrise betroffen. Auch im ersten Halbjahr fielen weitere Wertberichtigungen auf komplexe Wertpapiere in Höhe von knapp 170 Mio. Euro an.

Wegen des Milliardenverlusts 2008 müssen die Volksbanken ihr Spitzeninstitut mit einer Kapitalspritze von rund einer Milliarde Euro stützen. Ein Teil davon - eine Kapitalerhöhung über 400 Mio. Euro - steht im zweiten Halbjahr an. Daneben hat die Sicherungseinrichtung der Kreditgenossen ein Portfolio riskanter Wertpapiere abgeschirmt, was bei der DZ Bank Kapital freisetzt.

Nach der abermals gescheiterten Fusion mit dem kleineren Schwesterinstitut WGZ Bank setzen beide Häuser nun vorerst auf Eigenständigkeit. Hierzu plant die DZ Bank Kostensenkungen von bis zu 130 Mio. Euro. Das Programm werde planmäßig umgesetzt, erklärte Kirsch. Bis 2011 sollen insgesamt 450 der knapp 4.000 Stellen abgebaut werden.

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